Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Struwwelpeter

Objekt: Struwwelpeter
Standort: GrünGürtel-Schwanheimer Wiesen
Stadtteil: Schwanheim
Künstler*in: Waechter, Friedrich Karl
Entstehung: 2006
Aufstellung: Juni 2006
Eigentum von: Stadt Frankfurt, Umweltamt

Bei Anbruch der Dunkelheit bietet sich auf den Schwanheimer Wiesen ein seltsamer Anblick, der Ahnungslose gehörig erschreckt: Mit leuchtenden Augen blickt einem der Struwwelpeter entgegen. Es handelt sich um eine Kopfweide, an der zwei Leuchtkörper befestigt sind, die wie Augen aus dem im Dunkel liegenden und vom Haargestrüpp umrahmten Gesicht strahlen. Die Idee stammt von F.W. Waechter, die Umsetzung von Till Hergenhahn.

Struwwelpeter – oder eher Anti-Struwwelpeter? Das muntere, verwuschelt-aufsässige Äußere des Baumes gibt Anlass dazu, auch an das 1970 veröffentlichte Buch Waechters zu denken, das strenge Erzieher*innen und Autoritäten verspottet und "listige Geschichten und knallige Bilder" versammelt. Es basiert auf dem Klassiker von Heinrich Hoffmann und ist mittlerweile selbst ein Klassiker geworden, nämlich der antiautoritären Erziehung:

"Darum sei nicht fromm und brav
wie ein angepflocktes Schaf,
sondern wie die klugen Kinder
froh und frei. Das ist gesünder."


Der Zeichner, Cartoonist und Karikaturist, Filmer und Autor F.W. Waechter hat eine ganze Serie von Zeichnungen erstellt, die Objekte in Bäumen zeigen, und sie im Rahmen des Projekts Komische Kunst im GrünGürtel der Stadt Frankfurt am Main geschenkt (zum Projekt siehe auch die Tour hier auf der Website). Seit 2006 ist aus bislang sieben Zeichnungen Realität geworden, wobei das Frankfurter Caricatura Museum als Kooperationspartner fungierte. Alle Objekte von Waechters Baumkunst befinden sich im GrünGürtel:

Waechters Baumkunst Nr. 1: Eule im Norwegerpulli
Waechters Baumkunst Nr. 2: Struwwelpeter
Waechters Baumkunst Nr. 3: Monsterkinder
Waechters Baumkunst Nr. 4: Pinkelbaum
Waechters Baumkunst Nr. 5: Monsterspecht
Waechters Baumkunst Nr. 6: König der Eichhörnchen
Waechters Baumkunst Nr. 7: Dicke Raupe


Text: Christine Taxer, 2020

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