Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Läuferin am Start Stadion

Objekt: Läuferin am Start Stadion
Standort: Waldstadion
Stadtteil: Sachsenhausen
Künstler*in: Werner, Richard Martin
Material: Bronze
Entstehung: 1936
Eigentum von: Stadt Frankfurt

Die von Richard Martin Werner geschaffene Bronzeplastik Läuferin am Start befindet sich seit 1938 unmittelbar hinter dem Haupteingang zum Waldstadion in Sachsenhausen. Sie stellt einen weiblichen Akt in Tiefstart-Position dar. Vorbild der Läuferin am Start soll die 1904 in Frankfurt am Main geborene Sprinterin und Speerwerferin Emmi Haux gewesen sein. Werner fertigte die Plastik als Beitrag für den Olympischen Kunstwettbewerb im Rahmen der Sommerspiele in Berlin 1936. Die durch Medaillen prämierten Wettbewerbe in den Kategorien Architektur, Literatur, Malerei, Bildhauerei und Musik fanden in den Jahren 1912 bis 1948 begleitend zu den sportlichen Wettkämpfen der Olympischen Spiele statt. An dem Kunstwettbewerb 1936 nahmen neben Werner auch die deutschen Bildhauer Arno Breker, Adolf Wamper und Gerhard Marcks teil. Die Schau war vom 15. Juli bis 16. August 1936 in der Halle VI. des Ausstellungsgeländes am Kaiserdamm in Berlin zu sehen und soll von fast 70.000 Menschen besucht worden sein. Werners Beitrag Läuferin am Start erhielt keine Medaille, wurde aber durch eine Ehrenvolle Anerkennung" gewürdigt. Diese wurde in der Kategorie Bildhauerkunst an 14 Künstler*innen aus acht Nationen vergeben, darunter auch Marcks und Wamper. Breker gewann mit seinem Beitrag Zehnkämpfer die Silbermedaille. Die Ehrenvollen Anerkennungen“ wurden erstmals bei den Spielen in Los Angeles 1932 vergeben. In welcher Form (Urkunde o. Ä.) ist nicht bekannt.

Das sportliche Motiv und die Pose heben die Plastik von den übrigen in den 1930er und 1940er-Jahre geschaffenen Aktdarstellungen Werners ab. In dieser Zeit fertigte er vor allem idealisierte weibliche Akte in einfacher Bewegung, die sich im NS als anschlussfähig erwiesen. Er war regelmäßig auf der Großen Deutschen Kunstausstellung (GDK, 1937–1944) im Haus der Deutschen Kunst in München zu sehen und wurde dort durch Ankäufe von Mitgliedern der Reichskanzlei protegiert.

Text: Ambra Frank, 2024

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