geb. am 16.03.1925 in Berlin
gest. am 20.09.1969 in Frankfurt am Main
Werner Schreib kam nach seiner Kriegsgefangenschaft 1947 nach Kiel und begann dort an der Werkkunstschule ein Studium der Malerei und Grafik. Ab 1950 besuchte er die Werkkunstschule in Wiesbaden, in diese Zeit fallen auch erste Happenings mit Freund*innen und längere Auslandsaufenthalte in England und Italien. 1959 studierte er an der Académie Ranson, Paris, im Atelier 17 bei Stanley William Hayter. Bei ihm erlernte er die Radiertechnik, um mehrere Farben in einem Durchgang zu drucken. Hier traf er auch Max Ernst, den er sehr bewunderte. 1961 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in Frankfurt nieder. Bei einer Ausstellung in London lernte er Luciano Lattanzi kennen und entwickelte mit ihm das semantische Alphabet der Grundgesten. Neben Radierungen entstanden die ersten Cachetagen. 1964 wurde er bei der I. Internationale der Zeichnung in Darmstadt ausgezeichnet und bekam den PRIX EX AEQUO der 1. Biennale in Krakau. Erste Cachetage-Techniken in Beton entstanden. Ab 1966 experimentierte er mit Rauch- und Brandbildern (Fumagen und Brulagen) sowie mit Frottagen. 1967 entwarf er ein Porzellandesign für die Rosenthal Studio-Line. 1968 entstand die Suite astronautique – eine Serie von astronautischen Landschaften, die durch die Verehrung für Paul Scheerbart und die Vorbereitungen zur ersten Mondlandung inspiriert war. 1969 geriet er auf der Rückkehr von der Eröffnung seiner Ausstellung bei Hauswedell in Baden Baden in einen Verkehrsunfall und verunglückte tödlich. Neben dem Wandbild (1966) gibt es weitere Arbeiten von Schreib in Frankfurt: Große phantastische Abstraktion oder Der rote, rosarote Äppelwoi (1961), Mischtechnik auf Hartfaser, Hochbauamt; Education sadique (Le Marquis de Sade) (1963), Mischtechnik (Cachetage) auf Hartfaser, Museum für Moderne Kunst; Großes Graphitbild (Die unbeschreiblichen Folgen der Malerei) (1965), Mischtechnik (Cachetage) auf Holz, Hessischer Rundfunk.
Text: Kulturamt
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