Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Schmidt von der Launitz, Eduard

geb. 1797 in Grobin/Kurland
gest. 1869 in Frankfurt am Main

Nachdem Eduard Schmidt von der Launitz nach dem Tod seiner Eltern einige Jahre in einer Erziehungsanstalt in Vechelde (Herzogtum Braunschweig) verbracht hatte, begann er 1815 ein Jura-Studium in Göttingen. Allerdings interessierte er sich mehr für Kunst und Kunstgeschichte, sodass er 1816 die Universität verließ und nach Rom reiste. Dort lebte er in der Künstlerkolonie und wurde Schüler von Bertel Thorvaldsen.1823 heiratete er und errichtete eine Terrakotta-Fabrik, in der er architektonische Ornamente produzierte. 1829 trafen ihn mehrere Schicksalsschläge, unter anderem starben innerhalb weniger Stunden ein Sohn und seine Frau. In der Folge verließ er Rom und ließ sich schließlich ein Jahr später in Frankfurt nieder, wo er 1839 ein zweites Mal heiratete. In Frankfurt entfaltete sich seine bildhauerische Arbeit und er erhielt zahlreiche renommierte Aufträge. Gleichzeitig wirkte er als Lehrer, sowohl am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt als auch an der Kunstakademie in Düsseldorf. Über 30 Jahre hielt er kunsthistorische Vorlesungen, die ein breites Publikum anzogen. Außerdem veröffentlichte er eine Reihe von kunsthistorischen Aufsätzen.
Nach dem Vorbild seines Lehrers Thorvaldsen folgte Schmidt von der Launitz zunächst einer klassizistisch-idealistischen Auffassung. Im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung wurde seine Haltung allerdings nüchterner und tendierte zunehmend zum Naturalismus. Neben zahlreichen Grabdenkmälern, Büsten und Reliefs sind folgende Arbeiten entstanden, die im Frankfurter öffentlichen Raum stehen: Guiollett-Denkmal (1837), Taunusanlage; Gutenberg-Denkmal (1840–1858), Rossmarkt; Bethmann-Denkmal (1868), Friedberger Anlage; Figurenschmuck für öffentliche Gebäude, darunter die Fassadenfiguren für die Alte Börse (1843), Börsenplatz.
Noch ein Hinweis, der allerdings zu überprüfen wäre: Am Gutenberg-Denkmal soll ein Selbstbildnis des Künstlers zu sehen sein! Bei der Umsetzung zwischen 1840 und 1858 wurde angeblich einer der vierzehn Köpfe berühmter Drucker, die unter dem Hauptgesims den Sockel umziehen, gegen dieses Bildnis ausgetauscht.

Text: Christine Taxer, 2023

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