geb. 1890 in Wizebsk, Belarus
gest. 1967 in Paris
1906 kam Ossip Zadkine nach Sunderland, eine kleine nordenglische Stadt, eigentlich um Englisch zu lernen. Er besuchte stattdessen Kurse in Zeichnen und Bildhauerei. 1907 zog er nach London und zwei Jahre später nach Paris. Dort besuchte er die Ecole des Beaux-Arts. Anfangs wurde er von Rodin, später von den Kubisten beeinflusst und stellte ab 1911 im Salon d’Automne aus. Er meldete sich im Ersten Weltkrieg freiwillig als Soldat, wurde verwundet und zeichnete nach seinen Erlebnissen die Hoffnungslosigkeit der Menschen im Krieg. Anfang der 1920er Jahre löste er sich von der strengen kubistischen Formensprache und entwickelte einen eigenen Stil, der sich am Primitivismus orientierte. Seinen mythologischen und menschlichen Themen gab er eine ausdrucksvolle Gestalt. Ein wichtiges Werk dieser Periode ist Orpheus (1928, 1949). Die Kriegsjahre von 1941 bis 1945 verbrachte er im Exil in New York. Danach kehrt er nach Paris zurück und arbeitete von 1946 bis 1953 als Professor an der Académie de la Grande Chaumière. Als sein Hauptwerk gilt das Rotterdamer Mahnmal Die zerstörte Stadt (1951–1953), eine 6,5 Meter hohe Bronzeskulptur am Schiedamse Dijk. Sie soll an die Zerstörung Rotterdams durch die Nationalsozialisten im Jahr 1940 erinnern.
Text: Kulturamt