Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Sailer, Hans Daniel

geb. 1948 in Höfingen
gest. 2021 in Höfingen

Der Bildhauer und Maler Hans Daniel Sailer wurde im Jahr 1948 geboren und wuchs in der Scheffelmühle im Glemstal auf. Diese hatte sein Großvater einst erworben. Von 1969 bis 1977 studierte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart unter K.R.H. Sonderborg und Alfred Hrdlicka. Ein bedeutsamer Abschnitt in seinem Leben war ein Italienaufenthalt von 1978 bis 1987. Im Jahr 1981 präsentierte Sailer auf Einladung des Malers Georg Eisler und seines Lehrers Hrdlicka bei der Ausstellung Anthropos in Wien lebensgroße Steinskulpturen, die auf Plätzen der Innenstadt ausgestellt wurden.
Ein zentrales Thema in Sailers Kunst war die Darstellung von Tieren, insbesondere von Pferden, die er, so der Künstler auf seiner Webseite, “als unsere Kulturbegleiter" und "dankbare Modelle" betrachtete. Auch mythologische Wesen faszinierten ihn. Ersichtlich wird dieses beispielsweise am Paul-Ehrlich-Denkmal auf dem Westendplatz. Für diese Skulptur erhielt er 1982 den Auftrag von der Stadt Frankfurt am Main. Zudem war er 1982 an der Theaterproduktion Hölderlins Heimat im Künstlerhaus Stuttgart beteiligt.
Zwischen 1983 und 1984 unterrichtete er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, gefolgt von einem Lehrauftrag an der Hochschule der Künste Berlin von 1986 bis 1989. Nach seinen Lehr- und Wanderjahren kehrte Sailer zurück zur Scheffelmühle seiner Familie und lebte und arbeitete auf der Schwäbischen Alb.
1989 erhielt Sailer den Auftrag für das Friedensmahnmal in Leonberg, das an die Inhaftierten des nahegelegenen Konzentrationslagers erinnert. Diese mussten dort unter unmenschlichsten Bedingungen für die Rüstungsfirma Messerschmitt arbeiten. Gemeinsam mit einigen anderen Künstlern errichtete er zwischen 1989 und 1991 in Leonberg eine Art Skulpturenpark, den sie in Form einer archäologischen Ausgrabungsstätte konzipierten. Das Denkmal entstand in zweijähriger Arbeit als ein der Öffentlichkeit zugänglicher Prozess.
Eine weitere Station in Sailers Karriere war eine Gastprofessur an der Hochschule der Künste Bremen im Jahr 1996. Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Leonberg-Höfingen auf dem Allenspacher Hof. Tragischerweise ist der Künstler am 28. Dezember 2021 an den Folgen von COVID-19 verstorben.

Text: Carolin Tüngler, 2023

Mehr zum Künstler: Homepage Hans Daniel Sailer

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