Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Scheibe, Richard

* 19.04.1879 Chemnitz
+ 06.10.1964 Berlin

Diese Biografie wird aktuell, im Rahmen eines vom Kulturamt der Stadt Frankfurt durchgeführten wissenschaftlichen Rechercheprojektes, überarbeitet. In diesem Projekt widmen wir uns historisch belasteten Bildhauern und historisch belasteten Kunstwerken. Es geht um Denkmäler, die im Fokus öffentlicher Debatten stehen und nach neuen Sichtweisen auf Nationalismus, Kaiserreich, Weimarer Republik und Kolonialismus fragen.

Das betrifft vor allem Künstler, wie Richard Biringer, Fritz Klimsch, Georg Kolbe und Richard Scheibe, die vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus gewirkt haben, die vom NS-Regime anerkannt, gewürdigt und protegiert wurden.
Wir stellen unter anderem die Frage wie ihre Kunstwerke, die sie für den öffentlichen Raum in Frankfurt geschaffen haben, zu den verschiedenen Zeiten rezipiert wurden. Welche Wirkung entfalten sie heute im öffentlichen Raum? Wie lassen sich die Werke im Kontext einer veränderten Denkkultur und vor dem Hintergrund ihrer Entstehungsgeschichte vermitteln?



Text: Kulturamt Frankfurt, 2022


Der Bildhauer Prof. Dr. phil. h.c. Richard Scheibe kam 1925 nach Frankfurt an die Kunstgewerbeschule. Dort leitete er die Bildhauerklasse gemeinsam mit Josef Hartwig. Scheibe wurde jedoch 1933 entlassen, 1934 wieder eingestellt und blieb bis 1935. Ab 1936 ging er nach Berlin an die Preußische  Akademie der Bildenden Künste und wurde Nachfolger von Prof. Klimsch. Weitere Arbeiten von ihm: "Denkmal für die Gefallenen der Farbwerke Höchst" (1923), "Ehrenmal" (1932) auf dem Friedhof in Sindlingen,  "Saarbefreiungsdenkmal" (1935) für die IG-Farbenindustrie in Höchst und eine "Porträtbüste des Oberbürgermeister Kolb" (1953), die sich in Privatbesitz befindet. Eigentum der Städtischen Galerie Frankfurt sind: "Bronzebüste von Rudolf Binding", die Statuen "Zehnkämpfer" (1937) und "Der Denker" (1938) sowie die Plastik "Zwei Mädchen" die früher im Städelgarten standen. Scheibe, der mit Georg Kolbe befreundet war, vollendete nach dessen Tod 1954 das Denkmal "Ring der Statuen" im Rothschildpark in Frankfurt. Geehrt wurde Richard Scheibe mit zahlreiche Auszeichnungen. Darunter  das "Große Bundesverdienstkreuz" (1954) und mit der  Goetheplakette der Stadt Frankfurt (1954). Ehemaliges Mitglied in der Frankfurter Kulturgesellschaft 1857 e.V.

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