Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Sund, Anneliese

geb. 1924 in Berlichingen an der Jagst
gest. 2008 in Frankfurt am Main

Anneliese Kern entstammt einer im Fränkischen ansässigen Bildhauerfamilie, als Zehnjährige kam sie 1934 nach Frankfurt. Nach einer Schneiderlehre bekam sie aufgrund ihrer musisch-künstlerischen Begabung ein Stipendium und studierte von 1941 bis 1944 an der Meisterschule Offenbach (heute Hochschule für Gestaltung) Bildhauerei bei Bruno Schäfer, dem Fachlehrer für Elfenbein. Sie beendete ihre Ausbildung mit der Staatlichen Meisterprüfung. Der damalige Oberbürgermeister Walter Kolb wurde auf die noch unbekannte Künstlerin aufmerksam und beauftragte sie, eine Handpuppe mit seinem Porträt anzufertigen. Aus Wertschätzung für ihre Arbeit überließ er ihr im wiederaufgebauten Karmeliterkloster ein Atelier, das sie 1957 bezog. Dort war sie 25 Jahre tätig. Nach 1961 entstanden die ersten Figurengruppen in Bronze, und sie wandte sich dem Menschen als Hauptthema zu. Im gleichen Jahr zog sie mit ihrer Familie in die Mansardenwohnung des Holzhausenschlösschens. 1966 arbeitete sie zum ersten Mal mit dem Wachsschmelzverfahren. So entstanden kompliziert aufgebaute menschliche Gruppen. Es folgten zahlreiche Ausstellungen. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1975 wohnte sie noch bis 1982 im Holzhausenschlösschen. 1987 musste sie ihr Atelier im Karmeliterkloster wegen fortschreitender Erkrankung an multipler Sklerose aufgeben. 2003 wurde Anneliese Sund-Kern mit einer großen Ausstellung im Holzhausenschlösschen geehrt. Sie lebte bis zu ihrem Tod in einem Frankfurter Pflegeheim.

Text: Kulturamt

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