Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Schilling, Stefan

geb. 1959 in Würzburg
lebt und arbeitet in Wengen (Marktgemeinde Nennslingen)

Nachdem er anfänglich als  Goldschmied gearbeitet hatte, studierte Stefan Schilling Schmuck und Gerät an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg (1986–1991) sowie Bildhauerei an der Städelschule in Frankfurt.
Der Metallbildhauer fertigt Werke für den öffentlichen Raum, den kirchlichen Kontext und den experimentellen Ausstellungsbetrieb. Neben den gängigen künstlerischen Arbeitsformen stehen angewandte Mechanik, Elektronik, programmierbare Steuerungen und 3D-Animationen.
Neben der Frankfurter Windskulptur (1991) ist eine bei Schillings Wohnort in der Fränkischen Alb befindliche Arbeit, Das verlorene Dorf (letzter Zugriff 13.03.2024) von 2004, exemplarisch für seine Arbeit als Metallbildhauer. Im geografischen Mittelpunkt der Orte Markt Nennslingen, Biburg, Gersdorf und Wengen stehen vier Häuser, die der Künstler aus mattiertem Edelstahl im Maßstab 1:8 gefertigt hat. Die originalen Häuser wurden in Formen und Materialien der Region erbaut und prägten teilweise jahrhundertelang das Gesicht ihres jeweiligen Dorfes. Heute allerdings ist keines dieser Häuser erhalten, für die Rekonstruktion waren umfangreiche Recherchen notwendig, in die auch Bürger*innen einbezogen wurden. Auf diese Weise spiegelt das Projekt auch eine neue Verbundenheit der Ortsansässigen mit der eigenen Geschichte.
Ein Beispiel für jüngst entstandene Animationen ist Die hohe Kunst der Transformation: Schillings Beitrag zum Wettbewerb Wandel-Wandlung, den die Diözese Eichstätt 2020/2021 ausgeschrieben hat. Ausgangspunkt ist das Zeitungsfoto eines Polizisten, der der als erzkonservativ bekannten spanischen Guardia Civil angehört und der – nun animiert – auf Migranten zugeht und ihnen eine eigenwillige Form der Integration verschafft.

Text: Christine Taxer, 2023

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