Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Elíasson, Ólafur

geb. 1967 in Kopenhagen
lebt in Berlin und Kopenhagen

Ólafur Elíasson studierte von 1989 bis 1995 an der Royal Danish Academy of Fine Arts. 1994 zog er nach Berlin. Ab 2006 hatte er eine Professur an der Universität der Künste UdK Berlin inne und gründete dort 2009 das Institut für Raumexperimente (letzter Zugriff 17.09.2024), an dem er bis 2014 lehrte. Elíasson bestritt zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt er den Kulturpreis des dänischen Kronprinzenpaares (2006) und den Joan-Miró-Preis (2007). Seit 2012 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
"sanft und radikal zugleich" – so lässt sich die in Elíassons Werk sich artikulierende Haltung zusammenfassen (vgl. die Vorstellung des Künstlers auf der Art Berlin; letzter Zugriff 17.09.2024). Sein Material sind hauptsächlich physikalische Phänomene in der Natur – beispielsweise Wasser und Licht, Bewegung und Reflexion –, die er in seine aufwendigen und spektakulären künstlerischen Experimente einbindet. Ob er Flüsse an verschiedenen Orten weltweit mit einem ungiftigen Farbstoff einfärbt (Green River, 1998–2001), eine riesige künstliche Sonne in der Londoner Tate Modern aufhängt (The Weather Project, Winter 2003/2004) oder rund um Manhattan künstliche Wasserfälle installiert (2008) – immer mischen sich in die poetische Anmutung auch ernste und aufwühlende Töne, die sein Publikum direkt ansprechen. So wurden die – spontanen, nicht im Voraus gesteuerten – Reaktionen auf Green River ein Teil des Kunstwerks. Der künstliche Londoner Sonnenschein ließ zwei Millionen Menschen in angenehmer Stimmung über die Zusammenhänge von Natur und Kunst nachdenken. Und der Energieverbrauch, den der Kreislauf der ungeheuren Wassermassen in New York verschlang, wurde durch Kredithandel mit Windenergie kompensiert.
In einer weiteren großen Ausstellung (2021) kam das Leben ins Museum: In Life durchflutete der Gartenteich der Fondation Beyeler, grün gefärbt und samt Kleinstlebewesen, das Museum, durch das die Besucher*innen nun auf Stegen liefen – die Natur eroberte sich den umbauten Raum zurück.
Die Projekte entstehen im Studio Ólafur Elíasson (letzter Zugriff 17.09.2024) in Berlin, in Zusammenarbeit mit einem Team von 40 bis 50 Spezialist*innen ganz verschiedener Richtungen. Hier ist auch das Studio Other Spaces angesiedelt.

Text: Christine Taxer, 2022

Mehr zum Künstler: Website Elíasson

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