Halbritter, Kurt

geb. 1924 in Frankfurt am Main
gest. 1978 in Sligo, Irland

Kurt Halbritter studierte von 1948 bis 1952 Illustration und Gebrauchsgrafik an der Werkkunstschule Offenbach (bis 1949 Meisterschule für das gestaltende Handwerk, heute Hochschule für Gestaltung HfG). Im Anschluss lebte er als freischaffender Zeichner, Illustrator und Karikaturist im Frankfurter Stadtteil Rödelheim.
Halbritter veröffentlichte zahlreiche Bücher, die sowohl erschreckende Satire zum Nachdenken enthalten, etwa Adolf Hitlers Mein Kampf – Erinnerungen an eine große Zeit (1968), als auch mit leichter Heiterkeit zum Schmunzeln bringen, so Halbritters Tier- und Pflanzenwelt (1975). 1962 gehörte Halbritter zu den Zeichnern der ersten Stunde für das Satiremagazin pardon, neben Chlodwig Poth und Hans Traxler. Für die spätere Neue Frankfurter Schule war er von wegweisendem Einfluss. Frankfurter*innen sind auch die von ihm gezeichneten Originale Schorsch und Schaa bekannt, die auf Bierdeckeln der Bindung Brauerei ihre Weisheiten kundtun. Geplant war, daraus in der Frankfurter Rundschau eine Zeitungsserie zu machen; aber durch seinen plötzlichen Tod kam es dazu nicht mehr.
Halbritter wurde mit dem Preis der Zille-Stiftung und dem Joseph-E.-Drexel-Preis ausgezeichnet. Zu seinem 90. Geburtstag 2014 präsentierte das Caricatura Museum Frankfurt (letzter Zugriff 31.01.2024) sein umfangreiches und vielseitiges Werk. Auf Wunsch der Rödelheimer Bürger*innen trägt ein Teil des GrünGürtels seinen Namen: Kurt-Halbritter-Anlage. Hier steht auch der Barfüßer (2017), der nach einer Zeichnung in Halbritters Tier- und Pflanzenwelt gefertigt wurde und als sein Betrag zum Projekt Komische Kunst im GrünGürtel zu verstehen ist (siehe auch die Bio zu Robert Gernhardt und die Tour hier auf der Website).

Text: Christine Taxer, 2024

Mehr zum Künstler:
Bio KH Frankfurter Personenlexikon
Ausst. KH Caricatura Museum
Mehr zum Projekt und die Neue Frankfurter Schule: Ausst. GrünGürtel Caricatura Museum