Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Poth, Chlodwig

geb. 1930 in Wuppertal
gest. 2004 in Frankfurt am Main

Chlodwig Poth studierte 1947 an der (damaligen) Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Nach einer Anstellung bei der satirischen Zeitschrift Der Insulane zog er 1955 nach Frankfurt und wirkte hier als "Satirelegende" (so das Frankfurter Caricatura Museum im Text zu seiner Ausstellung 2010; letzter Zugriff 02.02.2024). So gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Neuen Frankfurter Schule NFS (neben F.W. Bernstein, Bernd Eilert, Robert Gernhardt, Eckhard Henscheid, Peter Knorr, Hans Traxler, F.K. Waechter). Und er gilt, neben Traxler, als der einzige Mensch der Welt, der in seinem Leben gleich zwei Satiremagazine mitgegründet hat: 1962 die pardon (zusammen mit Traxler und den Verlegern Bärmeier & Nikel) und 1979 die Titanic (zusammen mit Gernhardt, Knorr, Traxler, Waechter). Eigentlich sind es sogar drei Magazine, wenn man sein 1947 gegründetes Ein-Mann-Blatt Der Igel mitzählt.
Für die pardon entwickelte Poth neue komische BiIdtechniken – vom Fotocartoon bis zum Romankompress –, und hier erschien auch seine Cartoonserie Mein progressiver Alltag, die die linksalternative Szene aufs Korn nahm und später in Buchform hunderttausendfache Auflagen erreichte. Nach seinem Umzug in den Frankfurter Stadtteil Sossenheim 1990 druckte die Titanic seine Serie Last Exit Sossenheim, in die seine Erfahrungen an diesem letzten Frankfurter Wohnort eingingen. Dieser Serie folgte auch sein Beitrag zum Projekt Komische Kunst im GrünGürtel: die Chlodwig-Poth-Anlage (2003) (zum Projekt siehe auch die Gernhardt-Bio und die Tour hier auf der Website).
Neben dem bildnerischen Werk hat Poth zahlreiche Romane, Hörspiele, Märchen und Kurzgeschichten verfasst, 2002 erschien seine Autobiographie Aus dem Leben eines Taugewas. 1997 wurde er als Erster mit dem ersten deutschen Satirepreis Göttinger Elch ausgezeichnet. 2010, zu seinem 80. Geburtstag, präsentierte das Frankfurter Caricatura Museum einen Querschnitt aus seinem Werk (letzter Zugriff 02.02.2024).

Text: Christine Taxer, 2024

Mehr zum Künstler: Ausst. CP Caricatura Museum
Mehr zum Projekt und die Neue Frankfurter Schule: Ausst. GrünGürtel Caricatura Museum
Logo der Stadt Frankfurt am Main