geb. am 07.02.1873 in Emmendingen
gest. am 20.10.1916 in Frankfurt am Main
Noch als Kind kam Fritz Boehle 1874 mit seiner Familie nach Frankfurt. Von 1886 bis 1892 studierte er Malerei, Bildhauerei und Zeichnen an der Städelschule bei Johann Heinrich Hasselhorst und Johann Frank Kirchbach. Danach war er Schüler von Wilhelm Diez und Adolf von Hildebrand in München. Nach einer Italienreise kehrte der "Ur-Frankfurter im Herzen" 1897 nach Frankfurt zurück und bezog ein Atelier im Deutschordenshaus.
Unter dem Einfluss der Neuromantiker entstanden im traditionellen Stil Gemälde und Radierungen über das Leben der Mainschiffer, Bauern und Handwerker, die Boehle frühen Ruhm einbrachten. Nachdem er 1907 die Kleine Goldmedaille für zwölf Radierungen auf der großen Berliner Kunstausstellung erhalten hatte, folgte 1908 eine Ausstellung im Städel. Daraufhin erwarb die Stadt zwanzig Gemälde zum Preis von 80.000 Goldmark. Boehle kaufte sich davon ein Anwesen im I. Wartegässchen am Sachsenhäuser Berg und richtete dort 1910 sein Atelier ein. In Konrad Binding fand Boehle einen Mäzen. Sein Entwurf für ein Reiterstandbild Karls des Großen wurde zum Label für das Binding-Starkbier Carolus. Die Eisengussplastik steht seit 1976 auf dem erhöhten Sockel des Carolus-Brunnens am Wendelsplatz. Weitere Arbeiten von Boehle sind im öffentlichen Raum die Skulptur Schreitender Stier (1910) im Günthersburgpark sowie auf privatem Gelände eine Reliefplatte (um 1910) und der Boehlehaus-Brunnen (um 1910), beide im Boehlehaus (Sachsenhäuser Berg). Heute erinnern der Frankfurter Boehlepark an seinem ehemaligen Wohn- und Arbeitsort sowie eine nach ihm benannte Straße in Sachsenhausen an den Bildhauer.
Text: Kulturamt
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