Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Klimsch, Fritz

* 10.02.1870 Frankfurt am Main
+ 30.03.1960 Freiburg im Breisgau

Diese Biografie wird aktuell, im Rahmen eines vom Kulturamt der Stadt Frankfurt durchgeführten wissenschaftlichen Rechercheprojektes, überarbeitet. In diesem Projekt widmen wir uns historisch belasteten Bildhauern und historisch belasteten Kunstwerken. Es geht um Denkmäler, die im Fokus öffentlicher Debatten stehen und nach neuen Sichtweisen auf Nationalismus, Kaiserreich, Weimarer Republik und Kolonialismus fragen.

Das betrifft vor allem Künstler, wie Richard Biringer, Fritz Klimsch, Georg Kolbe und Richard Scheibe, die vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus gewirkt haben, die vom NS-Regime anerkannt, gewürdigt und protegiert wurden.
Wir stellen unter anderem die Frage wie ihre Kunstwerke, die sie für den öffentlichen Raum in Frankfurt geschaffen haben, zu den verschiedenen Zeiten rezipiert wurden. Welche Wirkung entfalten sie heute im öffentlichen Raum? Wie lassen sich die Werke im Kontext einer veränderten Denkkultur und vor dem Hintergrund ihrer Entstehungsgeschichte vermitteln?



Text: Kulturamt Frankfurt, 2022

Der Bildhauer Fritz Klimsch besuchte 1886-1894 die Königliche Akademische Hochschule der Bildenden Künste Berlin und gewann schon während seiner Studienzeit 1894 den Staatspreis. 1898 war er Mitbegründer der Berliner Secession. Studienreisen führten ihn 1895 und 1901 nach Italien und 1901 nach Griechenland. Aufgrund seines beruflichen Erfolges wurde  er 1912 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und 1916 Senator der Akademie. 1921 erfolgte seine Berufung als Professor an die Akademie der Bildenden Künste in Berli, wo er die Leitung der Meisterateliers bis zu seiner Emeritierung 1935 innehatte. Seine Arbeiten, besonders die weiblichen Akte, die durch ihre Anmut und jugendliche Schönheit auffielen, machten ihn auch bei den Nationalsozialisten sehr beliebt. Der Faschismus blieb nicht ohne Wirkung auf sein späteres Schaffen. Seine Kleinplastiken nach 1945 hatten ihre Unschuld verloren. Zu seinen Hauptwerken zählen: „Virchow-Denkmal" (1906-1910) in Berlin; „Grabmal für Marie Köhne von Wranke-Deminski"; „Chemiker Emil Fischer-Denkmal" in Berlin; „Mozart-Denkmal" in Salzburg; weibliche Akte „Trauernde" (1919); „Charis" (1922); „Die Schauende" (1919); „Nereiden" (1937); etc. zahlreiche Bildnisbüsten, Grabmäler und Brunnen. Arbeiten im öffentlichen Raum Frankfurt: „Am Wasser" (1930), Pölzig-Haus, J. W. von Goethe-Universität Frankfurt und „Eva“ (um 1925) Palmengarten, Westend.

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