Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Klimsch, Fritz

* 10.02.1870 Frankfurt am Main
+ 30.03.1960 Freiburg im Breisgau


Der Bildhauer Fritz Klimsch besuchte von 1886 bis 1894 die Königliche akademische Hochschule für die Bildenden Künste in Berlin und gewann schon während seiner Studienzeit 1894 den Staatspreis. Er war Gründungs- und Vorstandsmitglied der Künstler*innenvereinigung Berliner Secession und wurde 1910 vom preußischen Kultusminister zum ordentlichen Professor ernannt. 1921 erhielt er einen Ruf an die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg, wo er 1935 aus Altersgründen und zu seinem Unmut emeritiert wurde. Seine Idealbilder, besonders die weiblichen Akte, zeigten sich anschlussfähig für die NS-Kulturpolitik und Propaganda. Er schuf eine Büste von Adolf Hitler und nahm regelmäßig an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München teil, wo er durch Ankäufe von Adolf Hitler und hochrangingen Funktionären der NSDAP protegiert wurde. 1938 wurde er durch Joseph Goebbels zum Reichskultursenator ernannt. 1940 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft; die in Gedenken an Goethes 100. Todestag vom damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg gestiftete Medaille, wurde von 1932 bis 1944 verliehen. Für eine „umfassende Denkmalsplanung“ der seit September 1939 von der Wehrmacht besetzten Stadt Posen beauftrage ihn das NS-Regime 1943 mit einem Schiller-Denkmal. Die Gipsmodelle eines Mozartbrunnen für Salzburg, an dem Klimsch seit 1938 im Auftrag des NS-Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda arbeitete, wurden 1945 zerstört. Sein Name steht auf der 1944 vom NS-Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda kompilierten Gottbegnadeten-Liste.  

Fritz Klimsch genoss seiner Zeit einen hervorragenden Ruf als Porträtplastiker und gestaltete zahlreiche Grabdenkmäler, von denen sich einige auf dem Frankfurter Hauptfriedhof befinden: Cecile und Alois Alzheimer (1902), Familie Böhler (1903), Bettina und Sigmund Mumm von Schwarzenstein (1903/1907) und das der Familie Adolf Gans (1912/13). Auch die sitzende weibliche Aktplatik Am Wasser (1929) auf dem Campus Westend und die Bronzeplastik Eva (um 1925) im Palmengarten der Stadt sind von ihm.

Text: Ambra Frank 2023


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