Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Hörl, Ottmar

geb. 1950 in Nauheim, Hessen
lebt und arbeitet in Frankfurt am Main, Nürnberg und Wertheim

Ottmar Hörl studierte an der Frankfurter Städelschule (1975–1979) und an der Hochschule für Bildende Künste Düsseldorf (1979–1981). 1985 gründete er mit den Architekt*innen Gabriela Seifert und Götz Stöckmann die Gruppe Formalhaut und besetzte mit dieser Gruppe auch eine Gastprofessur an der TU Graz (1992–1993). Hörl hat zahlreiche Stipendien und Preise erhalten. Von 1999 bis 2018 war er Professor für Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, von 2005 bis 2017 auch deren Präsident.
Hörls plastisches Werk beschäftigt sich mit der Ästhetik der Alltagskultur. Seinem Konzept zufolge wirke hier die Skulptur als Organisationsprinzip: Demnach sind wir in unserem alltäglichen Leben von zahlreichen normierten und gleich gestalteten Gegenständen umgeben. Davon ausgehend produziert Hörl Skulpturen zu Themen des Alltags wie auch Großprojekte mit seriellen Skulpturen im öffentlichen Raum. Dabei schlägt der Künstler einen humorvollen Ton an.
In der wohl bekanntesten Installation Das große Hasenstück (2003) knüpfte Hörl an zwei Naturstudien Albrecht Dürers an: Feldhase (1502) und Das große Rasenstück (1503). Er produzierte 7.000 Hasenfiguren nach Dürers Vorbild und übersetzte so das Renaissance-Aquarell in die dritte Dimension und in das serielle Prinzip seiner eigenen Zeit. Die Hasenfiguren brachte er dann auf dem Nürnberger Hauptmarkt zusammen, wobei ihre grüne Farbe und ihre rasterartige Aufstellung an einen Rasen denken ließen. Zum Konzept gehörte schließlich die Wende vom öffentlichen in den privaten Raum, indem jede*r nach dem Abbau einen Hasen erwerben, ihn mit nach Hause nehmen und damit Teil der Skulptur werden konnte.
Eine ähnliche Großskulptur gab es 2018 auch in Frankfurt. Bei Keltenfürst wurde eine Serie von Figuren erst auf dem Opernplatz, dann auf dem Römerberg präsentiert, um die Öffentlichkeit auf die regionalen Kulturschätze, vor allem die Welt der Kelten, aufmerksam zu machen. Dauerhaft in Frankfurt installiert sind Mr. Quick (1999) und die Euro-Skulptur (2001).

Text: Christine Taxer, 2023

Mehr zum Künstler: Website Hörl

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