Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Wegekreuz Goldstein

Objekt: Wegekreuz Goldstein
Standort: Am Wiesenhof
Künstler*in: unbekannt
Material: Roter Sandstein
Aufstellung: 1836

Das alte Goldsteiner Wegekreuz befindet sich an der Straße Am Wiesenhof, vor dem Turm der Kirche St. Johannes (Frankfurt-Goldstein). Bis April 2009 stand es in der Schwanheimerstraße an der Biegung zum Niederräder Vizinalweg. Hier lud es seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu Rast und Gebet ein und diente als Grenzzeichen und Wegweiser. Als die Straße aufgrund des zunehmenden Verkehrs verbreitert wurde, musste das Wegekreuz weichen.
Die Sockelinschrift lautet:
DAS LEBEN STIRBT
AM KREUZ
IN
SEINEM TODE
LEBEN WIR.
1836

Im Frankfurter Raum gibt es zahlreiche Wegekreuze wie auch Heiligenstöcke. Dies gilt vor allem für katholisch geprägte Orte: also Orte, die ursprünglich zum Bistum Mainz gehörten, dessen Landbesitz sich bis an die nördlichen und westlichen Grenzen der Stadt ausdehnte.
Die meisten Wegekreuze stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Heiligenstöcke sind häufig älter. Gesetzt sind sie meist an markanten Punkten wie Weggabelungen und Anhöhen.
Solche sakralen Flurdenkmale sind Ausdruck der Frömmigkeit ihrer Entstehungszeit und geben heute interessante Einblicke in das Denken und Handeln früherer Zeiten, auch durch ihre Inschriften. Sie erinnern an die Allgegenwart Gottes, darüber hinaus übernehmen sie häufig weitere Funktionen. An Straßen, die nach Frankfurt – zum Markt-Handel – führten, waren sie ein willkommener Ort für Rast und Gebet. Einige sind nach wie vor Stationen bei Prozessionen und Bittgängen. Häufig wurden sie aus Dank über erhaltene Hilfe oder die Erfüllung eines Versprechens gestiftet. Als Gedenk- oder Sühnekreuze können sie den Ort eines Unfalls oder Verbrechens markieren. So bezeugen sie frühere Ereignisse – allerdings auch in Form von Geschichten, deren Wahrheitsgehalt nicht immer nachprüfbar ist.

Text: Hanna Neumann, 2017; Christine Taxer, 2025

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