Objekt: | Königsbrünnchen |
Standort: | Königsbrunnenweg |
Stadtteil: | Sachsenhausen |
Künstler*in: | unbekannt |
Material: | Natursteine |
Entstehung: | 1881 |
Eigentum von: | Stadt Frankfurt, Grünflächenamt |
Das Königsbrünnchen (1881) bildet die Fassung von vier Quellen im Frankfurter Stadtwald. Das Wasser dieser einzigen natürlichen Quelle im Stadtwald erhält seine braunrote Farbe durch seinen Eisenhydroxidgehalt. Durch den Schwefelwasserstoff entsteht ein fauliger Geruch, der aber durch Erhitzung verschwindet. Die Wasserqualität wird zweimal im Jahr untersucht. Erst dann wird das Quellwasser als Trinkwasser freigegeben. Die Laborwerte kann man auf Tafeln an der Quelle nachlesen. Dem Wasser wird eine heilende Wirkung zugesprochen.
Das Königsbrünnchen ist auf mehreren Wegen zu erreichen. Entweder geht man von der Oberschweinsstiege aus 300 Meter talabwärts. Oder man läuft den Königsbrunnenweg nach Süden und biegt an einem alten Ziehbrunnen rechts ab; nach circa 30 Metern gelangt man an einen Platz, in dessen Mitte das Königsbrünnchen liegt. Folgt man dem Wasserlauf, kommt man in den Stadtteil Louisa. Von hier aus nimmt das Wasser unterirdische Wege bis zum Main.
Die Sage berichtet:
Der Frankenkönig Ludwig III. war ein großer Jäger. Im Wald machte er Jagd auf Elche und Auerochsen. Als der König an einem Johannistag mal wieder alleine unterwegs war, legte er sich an dem Bächlein nieder, dessen beruhigendes Geplätscher ihn schläfrig machte. Im Traum erschienen ihm liebliche und tanzende Gestalten, in deren Mitte sich sein eigenes Weib befand. Er hatte sie aufgrund falscher Anschuldigungen in ein Kloster verbannt. Sie schaute mit anrührendem Blick und rührte sein Herz. Als der König nach ihr greifen wollte, verschwand sie. Der König erwachte, nachdem es dunkel geworden war. Um ihn herum tobte die Johannisnacht mit ihren Erscheinungen, Irrlichter flackerten im Gebüsch. Am Morgen machte sich der König auf den Weg ins Kloster, nahm seine zu Unrecht verdächtigte Gemahlin mit in seine Pfalz in Frankfurt und bestrafte die Verleumder. Die beiden lebten bis zu seinem Tod glücklich zusammen. Seit dieser Zeit wurde die Quelle Königsborn genannt. Der Volksmund nennt sie noch heute Königsbrünnchen.
Text: Kulturamt