Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Großkopf, Bruno

geb. 1908 in Frankfurt am Main
gest. 1984 in Büdingen

Bruno Großkopf war als Künstler und Galerist in Frankfurt tätig. Seine Malerei war abstrakt, ihre Sujets reichten von ungegenständlichen Formen (Abstrakte Komposition vor gelbem Grund, o.J.) über Stadtansichten (Büdingen am Bollwerk, 1974) bis zu traditionellen Themen (Die Geburt der Zeustochter Venus vor einer surrealen Stadtlandschaft, 1971). Großkopf malte zumeist in Öl oder Acryl auf Leinwand oder Papier. Ein Blatt wird im Städelmuseum aufbewahrt: Synchronismus (1953) 46,2 x 28,4 cm, Aquarell und Klarlack auf Karton. Im Rahmen der Kunst am Bau in den 1960er Jahren fertigte der Künstler unter anderem Wandbilder für die Beruflichen Schulen Berta Jourdan an.
Großkopf war ferner äußerst aktiv in der lokalen Kunstszene und wirkte hier auch als Organisator. Davon zeugen zum Beispiel die Kunstfeste, die er in Büdingen initiierte. Erstmals fand es 1965 statt, hier bestritt er das Abendprogramm mit dem Maler Werner Schreib und dem Filmemacher Gerd Winkler. Das zweite Kunstfest 1966 war größer angelegt. Tagsüber boten fünfzehn Künstler ihre Arbeiten wie auf dem Jahrmarkt an, teilweise bewarben sie sie wie Marktschreier. Einige erstellten ihr Angebot erst vor Ort. Günther Uecker zum Beispiel bot handsignierte Nägel zum Preis von fünf Deutschen Mark an, Gerhard Rühm kolorierte Signaturen per Hand unter dem Slogan "Kunst zum Mitnehmen, fast ohne Nebenkosten! Sie fehlen, wenn Sie nicht dabei sind". Für den Abend waren zehn Uraufführungen auf einer Bühne unter freiem Himmel vorgesehen. Hier proklamierte unter anderen Otto Piene die zweite Gründung des Rosenbandordens mit einem absurden Text und heliumgefüllten schwarzen, roten und silbernen Ballons.

Text: Christine Taxer, 2023

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