Objekt: | Denkmal für Johannes Gutenberg |
Standort: | Rossmarkt |
Stadtteil: | Innenstadt |
Künstler*in: | Schmidt von der Launitz, Eduard |
Material: | Galvanoplastik (Bronze), Sandstein |
Entstehung: | 1840 |
Aufstellung: | Grundsteinlegung am 6. November 1854 |
Eigentum von: | Stadt Frankfurt |
Das Gutenberg-Denkmal auf dem Rossmarkt gehört zu den Hauptwerken des Bildhauers Eduard Schmidt von der Launitz. Auf dem Postament stehen drei lebensgroße Figuren: Johannes Gutenberg wird von seinen beiden wichtigsten Unterstützern flankiert. Während Johann Fust als sein Geldgeber wirkte, kann Peter Schöffer als sein "Erbe" bezeichnet werden, da er nicht nur die Werkstatt Gutenbergs übernahm, sondern auch selbst zahlreiche prägende Weiterentwicklungen des Druckverfahrens entwickelte.
Unter dem Hauptgesims sind 14 Bildnisse von berühmten Buchdruckern in Medaillons angebracht und in Inschriften benannt: WILL CAXTON, ALDUS MANUTIUS, ESTIENNE, HANS LUFT, EGENOLPH, ELZEVIR, FEIERABEND, BREITKOPF, BODONI, DIDOT, TAUCHNITZ, BRÖNNER, ANDREAE und KÖNIG. Darunter befinden sich Wappenschilder von den Orten, die sich durch die Erfindung der Druckkunst einen Namen machten: MAINZ, STRASSBURG, VENEDIG und FRANKFURT. Den skulpturalen Abschluss bilden vier Figuren: Allegorien der Theologie, Poesie, Naturforschung und Industrie. Zwischen den Aufgängen des Unterbaus befinden sich Brunnen, sodass das Denkmal den Charakter einer Brunnenanlage erhält.
Zur Vierhundertjahrfeier der "Schwarzen Kunst" wurde das Denkmal 1840 aus Gips geschaffen. Gutenberg selbst lebte von 1454 bis wahrscheinlich 1457 in Frankfurt. In dieser Zeit entstanden neben dem Ablassbrief auch der Türkenkalender und die Kreuzzugsbulle für Papst Calixtus III. – Werbeschriften für die von diesem Papst und von Kaiser Friedrich III. angestrengte Abwehr der Türken.
Gutenberg gelang es durch seine Erfindung, Schrift und mit ihr Wissen zu vervielfältigen und so für alle zugänglich zu machen. Die Bedeutung dieses Verfahrens für die Menschen damals lässt sich vergleichen mit der Bedeutung der Erfindung des Internets für uns heute. Ein Medienrevolutionär, wurde Gutenberg Ende der 1990er Jahre vom Time Magazine zum Man of the Millennium gewählt. In einer Zeit der erneuten medialen Revolution ist das Gutenberg-Denkmal also auch heute von größter Aktualität.
Text: Ann-Katrin Schafhauser, 2018; Christine Taxer, 2021
Für weitere Informationen siehe das Mainzer Gutenberg-Museum: Website Gutenberg-Museum