Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Winter/Hörbelt

Wolfgang Winter
geb. 1960 in Mühlheim am Main
lebt und arbeitet in Frankfurt am Main

Berthold Hörbelt
geb. 1958 in Coesfeld
lebt und arbeitet in Havexbeck und Frankfurt am Main

Nach dem Musikstudium und der Ausbildung zum Steinbildhauer studierte Wolfgang Winter ab 1985 Freie Kunst und Philosophie an der Kunsthochschule Kassel. Das Studium setzte er an der Frankfurter Städelschule fort (1986–1989), wo er 1993 auch einen Lehrauftrag für Bildhauerei erhielt.
Auch Berthold Hörbelt studierte nach seiner Ausbildung zum Steinbildhauer an der Kunsthochschule Kassel (1984–1989). An der Fachhochschule Münster wurde ihm ein Lehrauftrag für Plastisches Gestalten übertragen (1993–1998).
Als Winter/Hörbelt kooperieren die beiden seit 1992. Zusammen haben sie auch einige Lehraufträge übernommen (u.a. an der University of Fine Arts Hanoi und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig). In ihren Arbeiten untersuchen sie die Medien Installation und Skulptur und experimentieren mit Erweiterungen, etwa in die Architektur oder Musik hinein. Auf ihrer Website schreiben sie: "Wir erarbeiten Skulpturen mit dem Fokus auf der Wahrnehmung von Gesellschaft, Situationen und Raum, häufig ist auch die körperliche Interaktion von Menschen mit unseren Arbeiten vorgesehen. Meistens arbeiten wir mit alltäglichen industriellen Produkten, wie etwa Getränkekästen aus Plastik und Metallzäunen – Massenprodukte, die für einen bestimmten Zweck hergestellt sind und dann dem künstlerischen Zugriff angepasst werden. Unsere Arbeiten sind autonome Skulpturen, die aber häufig eine körperliche Erfahrung ermöglichen. Eine Offenheit der Deutung als ein Angebot an Rezipient*innen ist uns wichtig. Für uns ist Skulptur das Medium, das die engste Beziehung zur Wirklichkeit hat." (Website Winter/Hörbelt)
Zum Beispiel Getränkekästen – auch in der Region Frankfurt-Rhein-Main waren solche Arbeiten zu sehen, so auch 2019: Donnerstags ist alles gut. Für den Beitrag zur Skulpturenausstellung Blickachsen12 im Bad Homburger Kurpark wurden 900 Getränkekästen zu einer begehbaren Installation verbaut.
Ein weiteres in der Region realisiertes Projekt ist Der blaue Kran in Offenbach (2017). Hier wurde ein alter Hafenkran am Mainufer in ein begehbares Industriedenkmal verwandelt. Auf ihrer Website legen die Künstler ihr Interesse dar, das sich auch aufs Medium Skulptur bezieht: "'Eine Baggerschaufel bewegt sich im Raum über die x, y und z-Achsen; sie ist somit ein Paradebeispiel zur Veranschaulichung von Raumvorstellungen, welche elementare Aspekte der plastischen Künste sind'. Die Ruine des Hafenkranes wurde zunächst unter skulpturalen Aspekten betrachtet und dann aus Gründen der Proportionen unterteilt in Sockel, Mittelbau und Krankopf. Die daraus resultierende erweiterte Sockel-Konstruktion dient auch als Träger einer geräumigen Aussichtsplattform in 10 Meter Höhe; als ein Belvedere, das über eine einladende Treppe zu erreichen ist und von dem aus man weit schauen kann. Der Sockel-Kubus wurde durch die Erweiterung der ehemaligen Fahrbrücke des Kranes zu einem Raum mit wunderbaren Proportionen, mit ca. 10x10x10 Meter Kantenlänge. Der für das Publikum nicht zugängliche Krankopf oberhalb des Drehkranzes wurde entrümpelt und zu einem sicheren Ort für die Vögel. Alle ergänzten Bauteile passen sich der Material- und Formensprache der alten Industriemaschine an." (Website Winter/Hörbelt)
Ebenfalls in der Rhein-Main-Region realisiert wurde die Skulptur Dem Wasser gewidmet (2022): eine riesige Röhre aus Stahl und Aluminium, die sich am Rheinufer in Mainz-Kastell befindet und betreten werden kann.

Text: Christine Taxer 2023

Mehr zu den Künstlern: Website Winter/Hörbelt

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