Lenz-Gerharz, Franziska
geb. 1922 in Ransbach im Westerwald
gest. 2010 in Frankfurt am Main
Aus einer alten Westerwälder Töpferfamilie stammend, folgte Franziska Lenz-Gerharz zunächst der Familientradition und erlernte das Töpferhandwerk. Ihre Meisterprüfung legte sie 1947 an der Ingenieurschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen ab, im Anschluss unterrichtete sie dort das Fach Keramik. Von 1948 bis 1951 studierte sie Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, später in Paris und München. In Frankfurt lebte sie als freischaffende Künstlerin.
Ihr Werk ist vielfältig, es reicht von Motiven für Gebrauchskeramik der elterlichen Töpferei bis hin zu Skulpturen aus Bronze im öffentlichen Raum. Zu Letzteren gehören die beiden Frankfurter Werke. Der
Struwwelpeter-Brunnen (1985) an der Hauptwache gibt das Personal aus dem Klassiker von Heinrich Hoffmann wieder – dabei auch die Katzen Minz und Maunz, die hier Brunnenwasser weinen. Ein weiteres Charakteristikum der Arbeiten Lenz-Gerharz' ist ein christlicher Bezug, wie ihn auch die Skulptur
Drei Pilger (1989) aufweist. Sie steht an der Leonhardskirche und erinnert an die vielen Pilger*innen, die über die Jahrhunderte nach Santiago de Compostela wanderten und auf ihrem Weg in der Leonhardskirche, einer Stationskirche, unterkamen.
Text: Christine Taxer, 2024