Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Johanna Kirchner (Gedenktafel)

Objekt: Johanna Kirchner (Gedenktafel)
Standort: Paulskirche
Stadtteil: Innenstadt
Künstler*in: Strugalla, Clemens
Material: Bronze
Entstehung: 1992
Aufstellung: 8.5.1992
Eigentum von: Stadt Frankfurt

Frankfurt gedenkt mit einer Tafel an der Paulskirche der Frankfurterin Johanna Kirchner, die wegen ihrer regimefeindlichen Gesinnung 1943 vom "Volksgerichtshof" zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt und 1944 durch eine Neuverhandlung vor einem "Besonderen Senat" des "Volksgerichtshofs" wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt worden ist. Am 9.6.1944 wurde sie hingerichtet.
Kirchner kam aus einer altsozialdemokratischen Familie und war die Schwester von Betty Arndt und August Stunz. 1903 erwarb sie die Mitgliedschaft in der SPD und war 1919 Vorstandsmitglied in der Partei. Journalistisch arbeitete sie als Zeitungsberichterstatterin auf Partei- und Gewerkschaftskongressen und war Mitarbeiterin der Volkstimme. In Frankfurt wirkte sie als Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt und bemühte sich besonders um die Kinder- und Jugendhilfe. 1926 arbeitete sie hauptamtlich als SPD-Parteisekretärin. Ihr Engagement galt dem Frauenrecht und sie war politisch gegen den Nationalsozialismus aktiv. 1933 emigrierte sie nach Frankreich, 1937 wurde sie aus Deutschland ausgebürgert und 1942 von der französischen Geheimpolizei verhaftet und ausgeliefert. Ein Gedenkstein zu ihrer Erinnerung befindet sich auf dem Hauptfriedhof.
Die Inschrift lautet:
JOHANNA KIRCHNER
GEBOREN AM 24.4.1889 IN FRANKFURT AM MAIN
HINGERICHTET AM 9.6.1944 IN BERLIN-PLÖTZENSEE
DEN
FRANKFURTER
BÜRGERINNEN UND BÜRGERN
DIE DER
BARBAREI
DES NATIONALSOZIALISMUS
WIDERSTAND
ENTGEGENSETZTEN
8. MAI 1992
STADT FRANKFURT AM MAIN

Text: Kulturamt

Mehr zu Betty Arndt: Frankfurter Personenlexikon

Mehr zu August Stunz: Frankfurter Personenlexikon

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