geb. 1952 in Frankenberg
lebt und arbeitet in Berlin und Finistére, Frankreich
Tom Fecht studierte Kybernetik und Kunstgeschichte an der Technischen Universität in Berlin und an der Columbia University in New York. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre beteiligte er sich an Happenings, Fluxus-Aktionen, Landart-Projekten und Installationen. 1972 war er Mitbegründer der Elefanten Press Galerie und 1978 des gleichnamigen Verlags in Berlin. Bis 1992 ging er seiner Tätigkeit als Autor, Herausgeber und Kurator von Publikationen und Ausstellungen zur Kunst-, Design-, Satire- und Zeitgeschichte nach. 1987 begann er seine bildhauerischen Studien. Für die Deutsche AIDS-Stiftung entwickelte Tom Fecht 1988/1989 das Projekt Denkraum. Seit 1992 arbeitet Fecht ausschließlich als freischaffender Künstler. Anlässlich der documenta IX (1992) entwickelte er das Projekt Mémoire Nomade, das im Jahr 2000 auslief. Hier wurden erstmals Pflastersteine mit den Namen von Kunstschaffenden, die an AIDS verstorben waren, gesetzt. Seither hat Fecht sein nomadisierendes Kunstwerk an 45 Orten in Europa gezeigt. Nach seiner bildhauerischen Arbeit Verletzte Liebe in Frankfurt folgten fotografische Studien zur Körperarchitektur und seit 1994 glastechnische und thermische sowie Farbstudien zum Isenheimer Altar. Seit Oktober 2000 gibt es auch einen Denkraum in Düsseldorf, die Installation heißt Dreizeiler: drei Streifen aus Großpflaster, auf denen die Namen verstorbener AIDS-Kranker stehen. Eine Erweiterung ist möglich. Für jeden AIDS-Toten in Düsseldorf kann ein Stein gespendet werden.
Text: Kulturamt