Der Hammering Man von Jonathan Borofsky gilt seit seiner Aufstellung 1991 als ein Wahrzeichen Frankfurts. Es handelt sich um eine menschliche Figur, die unablässig, mittels eines Motors, einen Hammer gegen ein Werkstück schlägt. Der Künstler bezeichnet die Skulptur als ein "symbol for the worker in all of us". Die Bewegung des Hammers – "from the mind to the hand and back again" – verbindet für ihn Verstand und Hände, Gedankenwelt und Handeln: "We all use our minds and our hands to create our world. I like to say that between the mind and the hand, there is the heart."
Von Anfang an plante Borofsky mehrere Versionen, die an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Kontexten installiert werden sollten. Ausgaben gibt es zum Beispiel in San Diego (seit 1988, vorm Museum of Contemporary Art), in Basel (seit 1989, vorm Hauptsitz der UBS) und in Seoul (seit 2002; mit 22 Metern handelt es sich um die größte Figur). Die Frankfurter Skulptur steht vor dem Messeturm und zählt mit 21 Metern zu den höchsten Exemplaren der Serie. Also ein gleichzeitiges Hämmern rund um den Globus: "sort of a worldwide installation connecting us all together" – ein Symbol für die arbeitenden Menschen weltweit.
Eine weitere Verbindung quer durch die Kontinente und auch Zeiten bietet der Auftraggeber von Borofskys Skulptur. Denn Jerry Speyer ist nicht nur Mitbegründer des New Yorker Immobilienunternehmens, das den Messeturm gebaut hat. Er ist auch Nachfahre der ungeheuer erfolgreichen Bankiersfamilie Speyer, deren Wurzeln bis ins Frankfurt des 17. Jahrhunderts zurückgehen.
Text: Christine Taxer, 2021