Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Denkmal für Heinrich Heine

Objekt: Denkmal für Heinrich Heine
Standort: Friedberger Anlage
Stadtteil: Ostend
Künstler*in: Kolbe, Georg
Material: Bronze
Entstehung: 1910–1913
Aufstellung: Aufstellung am 13.12.1913 in der Friedberger Anlage; 1947 in der Taunusanlage; 2023 in der Friedberger Anlage
Eigentum von: Stadt Frankfurt
Nicht der leichtfüßige Jüngling oben auf dem Sockel stellt Heinrich Heine dar – den erkennt man auf der Bildnis-Plakette an der Sockelvorderseite. Die Dichtung Heines ist es, die Georg Kolbe in den beiden lebensgroßen Bronzefiguren verbildlichen wollte. Der Bildhauer orientierte sich dafür an zwei Balletttänzer*innen und schuf so Figuren, deren Körpersprache von Eleganz geprägt ist und einen Wechsel von Ruhe und Bewegung bietet – damit eine Darstellung von "Rhythmus".
Mit dieser Idee durchgesetzt hat sich Kolbe bei einem Wettbewerb. Eine Vorgabe war, dass ausdrücklich der Künstler Heine gezeigt würde, nicht der Revolutionär. Das ausschließlich über Spenden von Bürger*innen finanzierte Werk wurde 1913, zu Heines 116. Geburtstag, in der Friedberger Anlage aufgestellt und begeistert aufgenommen. Beim Frankfurter Heine-Denkmal handelt es sich um das erste in Deutschland. 
Seine weitere Geschichte allerdings war wechselvoll. 1933 wurde es zerstört; Valentin Senger schildert in seinem Buch Kaiserhofstraße 12, wie Hitlerjungen die Figuren mit einem Stemmeisen vom Sockel brachen. Das Mädchen und der Jüngling konnten allerdings geborgen werden; nach ihrer Restaurierung blieben sie die Zeit des Nationalsozialismus über im Städel. Bis zu ihrer Einlagerung standen sie unter dem unverfänglichen Titel Frühlingslied im Garten des Museums. 1947, zum 150. Geburtstag Heines, wurden sie in der Taunusanlage aufgestellt und mit neuem Sockel sowie neu geschaffener Bildnis-Plakette versehen. Seit 2023 steht das Denkmal wieder in der Friedberger Anlage, beinahe am ursprünglichen Standort.

Text: Christine Taxer, 2023

Mehr zu Heinrich Heine: Frankfurter Personenlexikon
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