Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Heiligenstock (Eckenheim)

Objekt: Heiligenstock (Eckenheim)
Standort: Homburger Landstraße
Stadtteil: Eckenheim
Künstler*in: unbekannt
Material: Sandstein
Entstehung: 1516
Eigentum von: Kirchengemeinde

Von Wind und Wetter gezeichnet, steht im Stadtteil Eckenheim an der Homburger Landstraße 87 ein Heiligenstock aus dem Jahr 1516. Er besteht aus einer Säule, die von einem kapellenartigen Gehäuse abgeschlossen wird. Historisch betrachtet, war er Teil eines Rastplatzes, an dem sich die nach Frankfurt auf den Markt ziehenden Landbewohner*innen zum Gebet niederließen.

Im Frankfurter Raum gibt es zahlreiche Wegekreuze wie auch Heiligenstöcke. Dies gilt vor allem für katholisch geprägte Orte: also Orte, die ursprünglich zum Bistum Mainz gehörten, dessen Landbesitz sich bis an die nördlichen und westlichen Grenzen der Stadt ausdehnte.
Die meisten Wegekreuze stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Heiligenstöcke sind häufig älter. Gesetzt sind sie meist an markanten Punkten wie Weggabelungen und Anhöhen.
Solche sakralen Flurdenkmale sind Ausdruck der Frömmigkeit ihrer Entstehungszeit und geben heute interessante Einblicke in das Denken und Handeln früherer Zeiten, auch durch ihre Inschriften. Sie erinnern an die Allgegenwart Gottes, darüber hinaus übernehmen sie häufig weitere Funktionen. An Straßen, die nach Frankfurt – zum Markt-Handel – führten, waren sie ein willkommener Ort für Rast und Gebet. Einige sind nach wie vor Stationen bei Prozessionen und Bittgängen. Häufig wurden sie aus Dank über erhaltene Hilfe oder die Erfüllung eines Versprechens gestiftet. Als Gedenk- oder Sühnekreuze können sie den Ort eines Unfalls oder Verbrechens markieren. So bezeugen sie frühere Ereignisse – allerdings auch in Form von Geschichten, deren Wahrheitsgehalt nicht immer nachprüfbar ist.

Text: Kuturamt; Christine Taxer, 2025

Logo der Stadt Frankfurt am Main