Seit vielen Jahrzehnten bietet der Garten des himmlischen Friedens im Bethmannpark den Besucher*innen einen Ort der Stille und Abgeschiedenheit. Der Name des Parks erinnert an das Massaker an friedlichen Demonstrant*innen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking im Juni 1989. Zu jener Zeit wurde der Chinesische Garten in Frankfurt gerade angelegt. Die Anlage geht auf chinesische Expert*innen zurück, die Natursteine aus Granit und Marmor sowie Holzteile aus Ginkgo und Kiefer verwendet haben. Wie die Idee des Gartens an sich entstand, sei wohl nicht mehr nachvollziehbar, schreibt der damalige Umweltdezernent Tom Koenigs zur Fertigstellung des Parks (in: Garten des himmlischen Friedens Frankfurt. Frankfurt am Main 1989). Sicher ist jedoch, dass zeitgleich, Ende der 1980er Jahre, Guangzhou, eine Metropole im Süden der Volksrepublik China, Partnerstadt Frankfurts wurde (so in: Nicht Städte, sondern Stadtteile auf Brautschau. In FAZ, 13.11.2008).
Im Herzen des Gartens des himmlischen Friedens verbindet die Fünf-Ziegen-Skulptur die beiden Partnerstädte auf symbolische Weise. Entworfen wurde sie von den Bildhauern Yin Ji Chang, Chen Ben Yong und Suo Fan Wa. 2008 wurde sie im Beisein der damaligen Ortsvorsteherin Karin Guder im Chinesischen Garten aufgestellt. Sie ist dem Wahrzeichen der Stadt Guangzhou, der zehn Meter hohen Granit-Skulptur einer fünfköpfigen Ziegengruppe, nachempfunden. Diese befindet sich seit 1959 im dortigen Yuexiu Park auf einer Anhöhe. Die Bronze-Replik im Bethmannpark ist zwar kleiner, aber dennoch beeindruckend. Sie steht im Garten des himmlischen Friedens gegenüber vom Wasserpavillon.
Text: Carolin Tüngler, 2023