Objekt: | Bethmann-Denkmal |
Standort: | Friedberger Anlage |
Stadtteil: | Ostend |
Künstler*in: | Schmidt von der Launitz, Eduard |
Material: | Büste: Bronze, Sockel: Granit |
Entstehung: | 1868 |
Aufstellung: | 1869 |
Eigentum von: | Stadt Frankfurt |
Geboren 1768 in Frankfurt, wurde Simon Moritz von Bethmann im Alter von 25 Jahren alleiniger Inhaber des Bankhauses Bethmann, das von seinem Vater und seinem Onkel gegründet worden war. Er dehnte die Finanzgeschäfte beträchtlich aus, die Bethmann Bank wurde neben dem Haus Rothschild zum wichtigsten Finanzier deutscher und europäischer Fürstenhäuser. Dank seines diplomatischen Geschicks machte er sich um seine Heimatstadt vielfach verdient.
In seinem Haus versammelte sich, was Rang und Namen hatte – aus der Frankfurter Gesellschaft, aber auch Zar Alexander I., König Friedrich Wilhelm III. von Preußen oder Napoleon nahmen hier Quartier (bei einer solchen Gelegenheit, 1813, überzeugte Bethmann den französischen Kaiser, den Beschuss von Sachsenhausen zu beenden).
Auch auf dem Gebiet von Wissenschaft, Kunst und Kultur erwarb sich Bethmann besondere Verdienste. Er gehörte zu den Mitgründern der Polytechnischen Gesellschaft und der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft – und brachte außerdem die berühmteste Skulptur des 19. Jahrhunderts nach Frankfurt! Es handelt sich um Ariadne auf dem Panther, die Heinrich von Dannecker 1814 vollendet hatte. Ihre ungeheure Popularität verdeutlicht sich darin, dass man sie hundertfach kopierte; auch zeigen historische Postkarten aus Frankfurt das Werk neben Römer und Hauptbahnhof. Präsentiert wurde die Skulptur im Odeon, in einem eigens für sie errichteten Gebäude und dem ersten öffentlichen Museum der Stadt.
Simon Moritz von Bethmann starb 1826. Neben dem zum 100. Geburtstag enthüllten Denkmal von Eduard Schmidt von der Launitz erinnert an ihn unter anderem der nahe gelegene Bethmannpark – eine kleine Oase inmitten der Stadt mit immer blühenden Blumen –, der sich an der Stelle des früheren Landhauses der Familie befindet. Einer Legende zufolge erfand man die köstlichen Bethmännchen, eine Frankfurter Mandelspezialität, in der Küche des Bankiers.
Text: Christine Taxer, 2021
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