Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Unendlichkeitssimulator

Objekt: Unendlichkeitssimulator
Standort: U-Bahn-Haltestelle Höhenstraße
Stadtteil: Bornheim
Künstler*in: Bussmann, Volker
Material: Schaufensterverglasung mit Spion-Spiegelfolie, Spiegel, Leuchtstoffröhren, Tischlerplatten, Aluminiumkonstruktion
Entstehung: 1980
Aufstellung: 1980, Restaurierung 2022
Eigentum von: Kulturamt. Verkehrsdezernat, Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung

Ist Ihnen bereits aufgefallen, dass in der U-Bahn-Station Höhenstraße des Öfteren getanzt wird? Vor der Lichtinstallation Unendlichkeitssimulator des Künstlers Volker Bussmann üben Jugendliche regelmäßig Tanz-Performances und nutzen diese als Hintergrund für Tiktok oder Instagram. Seit über 40 Jahren ist die leuchtende Installation ein beliebter Treffpunkt. Ende der 1970er Jahre wurde zum Bau dieser U-Bahn-Station ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb ausgeschrieben. Initiiert von den Stadtwerken und dem ehemaligen Amt für Wissenschaft und Kunst, sollte ein Kunstwerk in die U-Bahn-Station integriert werden. Bussmann gewann mit seinem Entwurf.
Allerdings können Sie die Installation nicht betreten. Ungeachtet dessen verliert sich der Blick durch die Mehrfachverspiegelung der Installation in einem scheinbar unendlichen Raum. Bussmann kreierte aus 44 farbigen Neon-Konturröhren und großen Spionspiegeln ein Kabinett optischer Täuschung. Die Besonderheit der Neon-Konturröhren ist, dass es sich um handwerkliche Fertigung durch den Glasbläser handelt. Die Glasröhren können in einer Länge bis 2,50 Meter gefertigt werden. In Rot, Gelb, Blau und Grün leuchtet das Kunstwerk.
Bevor die Techno-Szene in Frankfurt Meilensteine setzte, wurden bereits Ende der 1970er Jahre die ersten Großraumdiskotheken in Deutschland eröffnet. Ist dies ein Zufall oder ließ sich der Künstler vom Nachtleben inspirieren? Das junge Publikum tanzt es vor. Initiiert vom ehemaligen Verkehrsdezernenten Lutz Sikorsky, haben im Oktober 2009 Jugendliche während des Bundesforschungsprojekts Jugend.Frei.Räume vor der Installation eine öffentliche Tanzfläche ins Leben gerufen. Auch vierzehn Jahre später verbinden sie Kunst im öffentlichen Raum mit ihrem eigenen künstlerischen Ausdruck. Heute erfreut sich Bussmanns Dancefloor großer Beliebtheit vor allem in der K-Pop-Community.
Im Zuge der Restaurierung 2022 wurde die Lichtinstallation mit neuen Neon-Röhren, neuen Trafos und neuen Spiegeln versehen und für eine energieeffiziente Nutzung mit einer Zeitschaltuhr ausgestattet.

Text: Carolin Tüngler, 2023

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