Objekt: | Weiße-Lilie-Brunnen |
Standort: | Friedrich-Stoltze-Platz |
Stadtteil: | Innenstadt |
Künstler*in: | Voelcker, Johann David |
Material: | Roter Mainsandstein |
Entstehung: | um 1794 |
Aufstellung: | um 1794; 2018 am heutigen Standort aufgestellt |
Eigentum von: | Stadt Frankfurt |
Der Brunnenbaumeister Johann David Voelcker schuf den Weiße-Lilie-Brunnen 1794 als klassizistischen Pumpbrunnen. Dessen Vorgänger wurde dem Frankfurter Brunnenbuch zufolge zum ersten Mal 1390 als Born erwähnt. Der acht Meter hohe Aufbau reichte bis zum zweiten Stock des Eckhauses, vor dem er stand. Das Becken war von vier Pfeilern umrahmt, die einen Obelisk mit Vase und vergoldeter Lilie trugen. Der Brunnen stand am Eingang zur Fressgass' auf dem Comoedienplatz, dem heutigen Rathenauplatz. Seinen Namen verdankt er dem Nachbarhaus Zur Weißen Lilie. Hier war er bis 1831 in Betrieb. Dann wurde er abgebrochen und seine Steine entweder verkauft oder verbaut.
Seitdem ist von dem Brunnen nur noch der Obelisk aus rotem Mainsandstein übriggeblieben, wechselnd in bossierten und glatten Quadern. Dieser wurde 1983/84 durch die finanzielle Unterstützung des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt restauriert. 1990 erhielt er mit Hilfe des Kuratoriums eine umlaufende Sitzbank aus Sandstein und wurde auf dem Goetheplatz wieder aufgestellt. Doch auch hier fand der Brunnen nicht sein endgültiges Zuhause: Im Zuge der Umgestaltung des Platzes wurde er 2005 abgebaut und im städtischen Depot eingelagert.
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort verständigten sich das Kulturamt, das Denkmalamt, das Stadtplanungsamt und das Amt für Bau und Immobilien in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat 1 auf den Friedrich-Stoltze-Platz. Durch den Umzug des Stoltze-Brunnens auf den Hühnermarkt wurde hier nicht nur ein Platz frei, der Obelisk eignet sich aufgrund der Lichtverhältnisse und des üppigen Baumbewuchses besonders gut für diesen Standort.
Text: Denkmalamt Stadt Frankfurt, 2019