Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Alfaro, Andreu

geb. 1929 in Valencia
gest. 2012 in Valencia

Der Autodidakt Andreu Alfaro Hernández gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der spanischen zeitgenössischen Bildhauerei. Ende der 1950er Jahre beginnend, ging er vom Konstruktivismus aus und entwickelte im Laufe der folgenden Jahrzehnte ein vielfältiges Werk, das allerdings einige Konstanten aufweist (vgl. auch den Abschnitt El taller auf der Website Alfaro). So sind seine Materialien Industrieprodukte, etwa Vierkantstäbe und Rohre aus Stahl oder Aluminium. Zu beobachten ist auch die Reduktion der Form auf geometrische Grundstrukturen, häufig begleitet von serieller Wiederholung, wodurch eine Nähe zum Minimalismus entsteht. Von dieser Kunstrichtung abweichend, scheinen sich Alfaros Skulpturen, mit Wechsel der Betrachter*innen-Perspektive, zu bewegen. Schließlich stehen zahlreiche seiner monumentalen Skulpturen im öffentlichen Raum und haben einen gedenkenden Charakter. Diese Merkmale treffen auch auf die Frankfurter Arbeiten zu: Die Welt (original: El Mundo, 1986), Platz der Republik, und Olymp von Weimar (original: El Olimpo di Weimar, 1990), Gallusanlage.
Einen großen Raum im Schaffen Alfaros nimmt die Beschäftigung mit Goethe ein, der die gesamte Kultur geprägt habe, von seiner Zeit bis heute (Alfaro in: El Tiempo, Valencia, 17.2.1997). Gründe dieser Faszination waren die Vielfalt von Goethes Wirken sowie die als ideal empfundene Verbindung von Geistes- und Lebenskraft. In der Folge hat Alfaro zwischen 1980 und 1990 über hundert Skulpturen, Zeichnungen und Lithographien gefertigt, die sich drei Gruppen zuordnen lassen: erstens die Porträts, die sich auf Goethes Persönlichkeit beziehen, zweitens Darstellungen von Geliebten und Freunden Goethes, drittens Skulpturen zu Goethe als Naturforscher. Der Olymp von Weimar ist zur ersten Gruppe zu zählen.

Text: Christine Taxer, 2023

Mehr zum Künstler: Website Alfaro 

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