geb. 26.09.1922 Batumi, Georgien
gest. 16.01.2016 in Wien
Joannis Avramidis studierte von 1937 bis 1939 an der staatlichen Kunstschule in Batumi und emigrierte 1939 nach Wien. Dort studierte er von 1945 bis 1949 Malerei und Bildhauerei an der Wiener Akademie und war Schüler von Fritz Wotruba. Als Gastprofessor arbeitete er 1966/1967 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, von 1968 bis 1992 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Das skulpturale Werk von Avramidis bezieht sich auf die menschliche Figur, die meisten seiner Arbeiten zeigen ein nach strengen Gesetzmäßigkeiten konstruiertes, konzeptuelles Menschenbild. Zunächst sah der Künstler die Klassische Antike als Vorbild, begann aber bereits in den 1940er Jahren, sich mit der Reduktion des Organischen auf kubische Formen zu beschäftigen. Dabei machte er von komplexen Ableitungen einer von ihm selbst gebildeten mathematischen Formel Gebrauch. Besondere Bekanntheit erlangten seit den 1960er Jahren seine Gruppen aus dicht gedrängten Formationen.
Der Bildhauer, Maler und Zeichner wurde vielfach geehrt: Er bekam zum Beispiel 1958 den Staatspreis der Akademie der bildenden Künste, Wien, 1973 den Großen Österreichischen Staatspreis und 1985 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
Text: Kulturamt