Objekt: | Wegekreuz Zeilsheim (Hofheimer Straße) |
Standort: | Hofheimer Straße |
Stadtteil: | Zeilsheim |
Künstler*in: | unbekannt |
Material: | Roter Sandstein |
Entstehung: | 1861 |
Aufstellung: | 1861 |
Bei der Hofheimer Straße 31 in Zeilsheim, an der Weggabelung nach Hofheim und Kriftel, steht ein Wegekreuz aus rotem Sandstein. Damals führte an dieser Stelle auch ein Weg Richtung Hattersheim ab. Bereits 1762 befand sich hier ein Kreuz; nachdem es brüchig geworden war, ersetzte man es 1861 durch das gegenwärtige Objekt. Zu diesem Kreuz (sowie zu drei weiteren) führten früher die Bittprozessionen vor Christi Himmelfahrt.
Die Sockelinschrift lautet:
STEH STILL UND SIEH O SÜNDER MEIN
OB EINE LIEB KÖNNT GRÖSSER SEIN
ALS DASS ICH FÜR DICH GESTORBEN
UND DADURCH DEIN HEIL ERWORBEN
1861
ERRICHTET VON EINER UNGENANNTEN
SCHMITTIN IN ZEILSHEIM
Im Frankfurter Raum gibt es zahlreiche Wegekreuze wie auch Heiligenstöcke. Dies gilt vor allem für katholisch geprägte Orte: also Orte, die ursprünglich zum Bistum Mainz gehörten, dessen Landbesitz sich bis an die nördlichen und westlichen Grenzen der Stadt ausdehnte.
Die meisten Wegekreuze stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Heiligenstöcke sind häufig älter. Gesetzt sind sie meist an markanten Punkten wie Weggabelungen und Anhöhen.
Solche sakralen Flurdenkmale sind Ausdruck der Frömmigkeit ihrer Entstehungszeit und geben heute interessante Einblicke in das Denken und Handeln früherer Zeiten, auch durch ihre Inschriften. Sie erinnern an die Allgegenwart Gottes, darüber hinaus übernehmen sie häufig weitere Funktionen. An Straßen, die nach Frankfurt – zum Markt-Handel – führten, waren sie ein willkommener Ort für Rast und Gebet. Einige sind nach wie vor Stationen bei Prozessionen und Bittgängen. Häufig wurden sie aus Dank über erhaltene Hilfe oder die Erfüllung eines Versprechens gestiftet. Als Gedenk- oder Sühnekreuze können sie den Ort eines Unfalls oder Verbrechens markieren. So bezeugen sie frühere Ereignisse – allerdings auch in Form von Geschichten, deren Wahrheitsgehalt nicht immer nachprüfbar ist.
Text: Hanna Neumann, 2017; Christine Taxer, 2025
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