Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Ruhestätte der Armen Dienstmägde

Objekt: Ruhestätte der Armen Dienstmägde
Standort: Schwanheimer Friedhof
Stadtteil: Schwanheim
Künstler*in: unbekannt
Material: Roter Sandstein
Entstehung: 1727
Eigentum von: Stadt Frankfurt, Grünflächenamt

Auf dem Schwanheimer Friedhof (Schwanheimer Ufer 300) steht eine Pietà aus Rotsandstein, die das Gemeinschaftsgrab der Armen Dienstmägde Jesu Christi markiert. Sie wurde 1727 von einem unbekannten Schwanheimer Bildhauer geschaffen und trägt die nachträglich angebrachte Inschrift:
RUHESTÄTTE
DER ARMEN DIENSTMÄGDE
JESU CHRISTI
SEL. SIND D. BARMHERZIGEN
R U R
Der ursprüngliche Standort der Pietà war an der Friedhofsmauer auf dem Gelände der heutigen Mauritiuskirche. 1937 wurde sie auf der Grabstätte der Dernbacher Schwestern aufgestellt. Der Orden entstand 1845 in Dernbach im Westerwald, als Katharina Kasper im Alter von 25 Jahren gemeinsam mit einigen Glaubensschwestern ihre karitative Tätigkeit aufnahm. Sie pflegten Alte, Kranke und elternlose Kinder und kümmerten sich um arme Familien. 1851 legten die ersten fünf Schwestern vor dem Bischof von Limburg das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab. Sie nannten sich Arme Dienstmägde Jesu Christi. Die Anzahl der Schwestern wuchs, und sie erweiterten ihr Aufgabengebiet. Sie ließen sich zu Lehrerinnen ausbilden und gründeten ordenseigene Schulen. 1858 zählte der Orden bereits 600 Mitglieder. In der Zeit von 1859 bis 1880 kam es zu Gründungen in Holland, England, Böhmen und den Vereinigten Staaten. Die Oberin, Mutter Maria Kasper, starb am 2. Februar 1898, nachdem ihr während ihrer letzten Lebensjahre Anerkennung durch den Papst zuteil geworden war. 1978 sprach Papst Paul VI. sie selig. Bereits am 1. September 1859 war in Schwanheim eine Filiale der jungen Ordensgemeinschaft gegründet worden, jedoch musste die Niederlassung 1866 wieder geschlossen werden. 1900 kamen erneut drei Ordensschwestern durch die Bemühungen des Pfarrers Schneider der St. Mauritiuskirche nach Schwanheim und eröffneten eine "Bewahrschule". Der Kindergarten stand unter der Leitung von Schwester Hadriana und nahm 127 Schwanheimer Kinder auf. Damit begann eine umfassende karikative Tätigkeit der Ordensschwestern. Seit 1983 ist die Anzahl der Schwestern wieder auf drei Personen geschrumpft.

Text: Kulturamt

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