Objekt: | Affenbrunnen |
Standort: | Affentorplatz |
Stadtteil: | Sachsenhausen |
Künstler*in: | Krämer, Georg |
Material: | Roter Sandstein |
Entstehung: | 1958 |
Aufstellung: | Eingeweiht am 26.8.1958 |
Eigentum von: | Stadt Frankfurt |
Wo früher ein mittelalterlicher Ziehbrunnen stand, befindet sich seit dem Brunnenfest 1958 der vom Frankfurter Bildhauer Georg Krämer gestaltete Affenbrunnen. Er steht nahe des einen der beiden klassizistischen Zollhäuser, die der Stadtbaumeister Johann Friedrich Christian Hess 1811, damals mit Schlagbaum, an die Stelle des alten gotischen Wehrtores gesetzt hatte. Die Zollhäuser markieren die Grenze der mittelalterlichen Stadt, die entlang der beiden Straßen – Wallstraße und Neuer Wall – verlief. Auf der weiterführenden Landstraße verließen die Reisenden die Stadt in Richtung Süden.
Seinen Namen bekam der Platz durch ein Eckhaus, das Zum Affen hieß. Schon 1938 war hier ein Brunnenbecken mit der Figur eines Affen entstanden, das aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Georg Krämer orientierte sich an den klassizistischen Formen des Pumpenbrunnens aus dem 18. Jahrhundert. Auf dem Sandsteinpfeiler sitzt nun ein Pavian, der seinen Kopf nach links dreht und neugierig seine Umgebung zu betrachten scheint. Die Inschrift im Frankfurter Dialekt auf dem Sockel lautet:
EN AFF´ DEN HASTE SCHNELL
DRUM KOMM ZUM AFFEQUELL
SCHLUCK´ WASSER WIE EN FISCH
DANN BISTE WIDDER FRISCH.
Ihren Sinn erhält die Inschrift durch die Doppeldeutigkeit von "Affe". Zum einen verweist das Wort auf das Tier, zum anderen auf den Zustand des Rausches. Und in diesen Zustand gerät man schnell, wenn man sich in Blickrichtung der Tierfigur begibt: in das historische Feierviertel, auch "Ebbelwoiviertel" genannt, das hier beginnt.
Text: Kulturamt