Objekt: | Wegekreuz Harheim |
Standort: | Hermannspforte |
Stadtteil: | Harheim |
Künstler*in: | unbekannt |
Material: | Roter Sandstein |
Aufstellung: | 1780 |
An der Hermannspforte, Ecke Philipp-Schnell-Straße (Harheim) steht ein Wegekreuz: Hier war es 1780 aufgestellt worden und hierher zurück kam es auch 2005, nach seiner Restaurierung. Für die Harheimer Gemeinde hat das Objekt noch immer eine besondere Bedeutung. So ist es Kreuz Station der alljährlichen Fronleichnamsprozession.
Die Kosten der Restaurierung wurden vom Landesamt für Denkmalpflege, vom Amt für Wissenschaft und Kunst und durch Spenden interessierter Bürger getragen. Die feierliche Einweihung fand am 8. September 2005 statt.
Die Sockelinschrift lautet:
ES IST VOLLBRACHT
Im Frankfurter Raum gibt es zahlreiche Wegekreuze wie auch Heiligenstöcke. Dies gilt vor allem für katholisch geprägte Orte: also Orte, die ursprünglich zum Bistum Mainz gehörten, dessen Landbesitz sich bis an die nördlichen und westlichen Grenzen der Stadt ausdehnte.
Die meisten Wegekreuze stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Heiligenstöcke sind häufig älter. Gesetzt sind sie meist an markanten Punkten wie Weggabelungen und Anhöhen.
Solche sakralen Flurdenkmale sind Ausdruck der Frömmigkeit ihrer Entstehungszeit und geben heute interessante Einblicke in das Denken und Handeln früherer Zeiten, auch durch ihre Inschriften. Sie erinnern an die Allgegenwart Gottes, darüber hinaus übernehmen sie häufig weitere Funktionen. An Straßen, die nach Frankfurt – zum Markt-Handel – führten, waren sie ein willkommener Ort für Rast und Gebet. Einige sind nach wie vor Stationen bei Prozessionen und Bittgängen. Häufig wurden sie aus Dank über erhaltene Hilfe oder die Erfüllung eines Versprechens gestiftet. Als Gedenk- oder Sühnekreuze können sie den Ort eines Unfalls oder Verbrechens markieren. So bezeugen sie frühere Ereignisse – allerdings auch in Form von Geschichten, deren Wahrheitsgehalt nicht immer nachprüfbar ist.
Text: Hanna Neumann, 2017; Christine Taxer, 2025