Objekt: | Brickegickel |
Standort: | Alte Brücke |
Stadtteil: | Sachsenhausen |
Künstler*in: | Hüller, Edwin |
Material: | Roter Sandstein, Eisen |
Entstehung: | 1401 / 5. Kopie 1994 |
Eigentum von: | Stadt Frankfurt |
Wie kommt es zu dieser Hahnenfigur mitten auf der Brücke?
Laut einer Sage hatte der Teufel dem Baumeister der Alten Brücke beim Bau geholfen und als Lohn das erste Lebewesen verlangt, das die fertige Brücke überquert. Kurzerhand trieb der Baumeister am Tag der Eröffnung also einen Hahn vor sich her. Wütend warf der Teufel daraufhin das Tier durch das Geländer der Brücke und verschwand. Ein Loch an der entsprechenden Stelle schien die Tat zu bezeugen (heute ist es allerdings zugemauert). Wie dem auch sei, jedenfalls kennzeichnet der Brickegickel die tiefste Stelle des Mains – hier wurden früher Gesetzlose ertränkt – und mahnt Mainschiffer zur Wachsamkeit.
Turbulent auch die spätere Geschichte des Brickegickel. Denn seit der Aufstellung im Jahr 1401 musste die Figur fünf Mal erneuert werden. 1434 riss ein Sturm den ersten Brickegickel vom Sockel, den zweiten schossen 1635, während des Dreißigjährigen Kriegs, schwedische Truppen herunter, der dritte versank 1739 beim Einsturz der Brücke. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke gesprengt, um den Vormarsch der US-Armee aufzuhalten – zwar konnte die vierte Fassung aus dem Fluss geborgen werden, sie war jedoch stark beschädigt. 1992 wurde die fünfte, vom Bildhauer Edwin Hüller 1967 gefertigte Version des Hahns gestohlen. Auf Hüller geht auch die gegenwärtige sechste Version zurück; sie ist 1994 entstanden.
Text: Hanna Neumann / Janine Hagemeister, 2017