Mit seiner architektonischen Plastik wirft der Bildhauer Eduardo Chillida einige Fragen auf. Denn sie ist weit entfernt von den üblichen Denkmälern großer Dichter und Denker: Beton statt Bronze, abstrakte Formen und geometrische Strukturen anstelle von figürlicher Darstellung und Repräsentation. In der Tat knüpft das Werk an einem ganz anderen Punkt als die Denkmaltradition an: Es gehört in eine Werkgruppe Chillidas, die Hommagen auf bekannte Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Philosoph*innen enthält.
Mit
Ein Haus für Goethe verschafft Chillida dem Publikum auf eigenem Wege Zugang zu Goethe und seinen Werken: Er formte einen Raum, der vorne offen und daher begehbar ist. Auch kommt dieses Haus ohne Dach aus – vielleicht dachte der Künstler an Goethes Interesse an "Licht" und wollte dieses nicht aus einem
Haus für Goethe raushalten...
In den Wallanlagen wurden mehrere Denkmäler für Dichter aufgestellt. Wie unterschiedlich die künstlerischen Auffassungen sein können, zeigt ein kurzer Vergleich von
Schiller-Denkmal und
Heine-Denkmal mit
Ein Haus für Goethe, den Sie im Text zum zuerst genannten Objekt finden.
Text: Eva Burger, 2015; Christine Taxer, 2021