An der Nordseite der Paulskirche, zur Rechten des östlichen Portals, befindet sich das
Ebert-Denkmal, das im Auftrag der Stadt Frankfurt vom Bildhauer Richard Scheibe geschaffen wurde. Der männliche Akt aus Bronze steht auf einer Sandstein-Konsole, ist in naturalistischer Weise ausgearbeitet und in etwa drei Metern Höhe angebracht.
Die Figur wurde zum Gedenken an den ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1871-1925) 1926 zum Verfassungstag aufgestellt. Ebert, der der SPD angehörte, betrieb eine auf sozialen Ausgleich bedachte Politik und setzte sich für das Schaffen und Bestehen der parlamentarischen Demokratie in Deutschland ein, trotz Widerständen sowohl aus der eigenen Partei als auch aus der Opposition.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialist*innen wurde das Denkmal am 12. April 1933 auf Anweisung des NSDAP-Gauleiters Sprenger wieder entfernt. Der Künstler wurde aus dem Lehramt an der Städelschule entlassen. Unter anderem wurde ihm der Bau des Denkmals zur Last gelegt, das die Mehrheit der Bevölkerung im republikanischen Sinne interpretierte.
Scheibe war 1936 zunächst an die Preußische Akademie der Bildenden Künste Berlin gegangen. Hochbetagt fertigte er einen Neuguss an, der am 25. Todestag Eberts, am 28. Februar 1950, aufgestellt wurde und nun seinen Platz an der Paulskirche fand.
Zur Linken der Konsole ist folgende Inschrift in die Außenwand eingemeißelt:
ZUM GEDÄCHTNIS AN DEN
ERSTEN REICHSPRÄSIDENTEN
FRIEDRICH EBERT
WIEDERERICHTET ZU SEINEM 50. TODESTAG
DEM 28. FEBR. 1950. DIE STADT FRANKFURT A.M.
Text: Dina Wacker, 2019