Objekt: | Wegekreuz Höchst (Schlossplatz) |
Standort: | Höchster Schlossplatz |
Stadtteil: | Höchst |
Künstler*in: | unbekannt |
Material: | Sandstein |
Entstehung: | vor 1730 |
Aufstellung: | 1730 |
Vor dem Eingang in den Höchster Schlosspark befindet sich ein Wegekreuz: ein Kruzifix aus Sandstein, der 1730 aufgestellt wurde. Es wurde in den 1920er Jahren teilweise restauriert und erhielt eine neue Christusfigur. Das Objekt diente den Mainfischern der Fischerzunft Höchst als Schutzsymbol.
Die Sockelinschrift lautet:
ZUR GROßEN EHRE GOTTES UND ZUM GEDÄCHTNIS DES BITTEREN LEIDEN UND STERBEN CHRISTI HAT DIESES KREUZ JOHANNES SCHINDLING, BÜRGER UND FISCHER, MIT SEINER EHEFRAU UND KINDER DAHIER AUFRICHTEN LASSEN IM JAHRE 1730.
Im Frankfurter Raum gibt es zahlreiche Wegekreuze wie auch Heiligenstöcke. Dies gilt vor allem für katholisch geprägte Orte: also Orte, die ursprünglich zum Bistum Mainz gehörten, dessen Landbesitz sich bis an die nördlichen und westlichen Grenzen der Stadt ausdehnte.
Die meisten Wegekreuze stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Heiligenstöcke sind häufig älter. Gesetzt sind sie meist an markanten Punkten wie Weggabelungen und Anhöhen.
Solche sakralen Flurdenkmale sind Ausdruck der Frömmigkeit ihrer Entstehungszeit und geben heute interessante Einblicke in das Denken und Handeln früherer Zeiten, auch durch ihre Inschriften. Sie erinnern an die Allgegenwart Gottes, darüber hinaus übernehmen sie häufig weitere Funktionen. An Straßen, die nach Frankfurt – zum Markt-Handel – führten, waren sie ein willkommener Ort für Rast und Gebet. Einige sind nach wie vor Stationen bei Prozessionen und Bittgängen. Häufig wurden sie aus Dank über erhaltene Hilfe oder die Erfüllung eines Versprechens gestiftet. Als Gedenk- oder Sühnekreuze können sie den Ort eines Unfalls oder Verbrechens markieren. So bezeugen sie frühere Ereignisse – allerdings auch in Form von Geschichten, deren Wahrheitsgehalt nicht immer nachprüfbar ist.
Text: Hanna Neumann, 2017; Christine Taxer, 2025