Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Erzählstein

Objekt: Erzählstein
Standort: Kalbacher Stadtpfad
Stadtteil: Kalbach-Riedberg
Künstler*in: Uhl, Reiner
Material: Muschelkalk, Kernstein
Entstehung: 1979

Im Kalbacher Freizeitpark, nahe des Basketballplatzes, steht der Erzählstein: eine Stein-Säule, zusammengesetzt aus einem Sockel und sechs unterschiedlich hohen und breiten Quadern, die Szenen aus der hiesigen Geschichte zeigen. 779 wurde das Dorf Kalbach, damals noch Caltebach, erstmals urkundlich erwähnt – aufgestellt wurde die Säule 1979, zur Zwölfhundertjahrfeier Kalbachs. Entworfen hat sie der Harheimer Bildhauer Reiner Uhl.
Wiedergegeben sind unter anderem der Verlauf des Kalbachs, Gänsewiese, Zehntscheuer, Weinpressen für den Anbau von Wein sowie Wappen von Kalbach.
Zu sehen ist auch die Überführung der Gebeine des heiligen Bonifatius, die sich als besonders bedeutsam für den Ort erweisen sollte. Denn auf dem Weg von Mainz nach Fulda 754 richtete man an der Kalbacher Höhe, auf dem heutigen Riedberg, ein Nachtlager ein – laut Legende entsprang hier ein Bach, der Bonifatiusbrunnen. Und davon wiederum leitet sich der Name des Ortes, "Caltebach", ab.
Schließlich zeigt ein Quader einen Galgen, somit Kalbachs Gerichtsbarkeit. Dieser Galgen stand nahe des Bonifatiusbrunnens: außerhalb der Dorfgemeinde und zugleich doch in mahnender Sichtweite. Bis 1806 wurden hier Todesurteile vollstreckt. Innerhalb von Gemeinden, etwa am belebten Marktplatz, führte man nur als ehrenhaft angesehene Hinrichtungen mit dem Schwert aus.

Text: Kulturamt

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