Objekt: | Bronzemodell vom Rödelheimer Schloss |
Standort: | Solmspark |
Stadtteil: | Rödelheim |
Künstler*in: | Kunstgusss Eschenburg |
Material: | Modell: Bronze; Sockel: Diabas |
Entstehung: | 2007 |
Aufstellung: | 2008 |
Eigentum von: | Stadt Frankfurt, Grünflächenamt |
Im heutigen Rödelheimer Solmspark stand seit 1250 nachweislich, seit 1150 vermutet, eine Burganlage, direkt an der Furt durch die Nidda. Die Furt war Teil des Handelswegs zwischen Frankfurt und Köln, möglicherweise nahmen die Burgherren Zoll für die Überquerung. Nach ihrer wechselvollen, viele Jahrhunderte überspannenden Geschichte wurde die Burg baufällig und daher 1802 abgetragen. An der Stelle des Burgkerns errichteten die Eigentümer*innen, die Grafen zu Solms-Rödelheim und Assenheim, bis 1859 ein klassizistisches Schloss. Dieses brannte bei einem Bombenangriff 1944 aus. Die Ruine wurde 1956 abgerissen, der Bereich eingeebnet und als Parkwiese angelegt.
2003 stellte sich der Heimat- und Geschichtsverein Rödelheim e.V. die Aufgabe, der Bevölkerung einen Eindruck von Aussehen und Dimension des Schlosses zu vermitteln. Schließlich wurde 2007 das Bronzemodell aufgestellt, eine Informationstafel montiert und der Mauerverlauf des Schlosses nachgepflastert. Durch die Pflasterung können sich Spaziergänger*innen und Besucher*innen die Ausmaße des Schlosses tatsächlich vor Augen führen. Die Gesamtanlage entworfen hat der Frankfurter Architekt Horst Günter Kroneisen.
Das Bronzemodell selbst stellt den L-förmigen Schlossbau im Maßstab 1:40 dar. Im Innenwinkel des L ist der überdachte Eingangsbereich zu sehen, auf der Rückseite die zum Garten herunterführende zweiläufige Freitreppe. An den drei Ecken der Schlossanlage steht je ein Treppenturm, wobei der östliche Turm durch seine Höhe und seinen Durchmesser auffällt. Er steht an der Stelle des alten Bergfrieds der Burg.
Das Modell entstand nach Mittelung der Maße ausgehend von den vorhandenen Fotografien und Zeichnungen des Schlosses. Den Grundstein für das Fundament des schweren Modellsockels legte 2007 die damalige Oberbürgermeisterin Petra Roth. Mit verschlossen wurde dabei eine Kapsel, die die Grundstein-Urkunde, einige Frankfurter Tageszeitungen, den Rödelheimer Main-Nidda-Boten und einige Euro-Münzen enthält.
Text: Dr. Armin Kroneisen, Stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Rödelheim e.V.
Falls Sie Interesse an Details zur Geschichte von Burg und Schloss haben, freut sich Herr Kroneisen über einen Anruf (069-781725). Eine genaue Beschreibung des Projekts finden Sie auf der Vereins-Internet-Seite.
Text: Kulturamt