"Buche und Specht,
das passt nicht schlecht.
Stadtwald und Lärm,
man hätt's anders gern."
Wie der menschengroße Specht da oben im Baum sitzt und mit seinem Schnabel auf ihn einhackt, könnte man glauben, er begebe sich in einen Wettbewerb mit den Flugzeugen. Diese donnern im Minutentakt über den Wald hinweg, zur Landung auf dem nahen Flughafen ansetzend.
Und tatsächlich hat Waechters Baumkunst Nr. 5 ihre Ursprünge in der Protestbewegung gegen die Startbahn West. Erstmals trat der Specht im Rahmen einer Großkundgebung 1981 in Wiesbaden in Erscheinung. Und zwar auf einem Aufkleber, den F.K. Waechter entworfen hatte; hier pickt er dem damaligen Innenminister in den Hinterkopf, umgeben vom Motto "Einigkeit + Specht + Freiheit". Auch auf eine riesige Spanplatte übertragen, fuhr der Vogel mit. Er breitete sich als Grafitti auf zahlreichen Wänden aus und war schließlich das Symbol der Protestbewegung geworden.
Die Startbahn West wurde letztlich gebaut – aber der von
Andreas Rohrbach geschnitzte
Monsterspecht lärmt fleißig weiter!
Der Zeichner, Karikaturist und Cartoonist, Filmer und Autor F.W. Waechter hat eine ganze Serie von Zeichnungen erstellt, die Objekte in Bäumen zeigen, und sie im Rahmen des Projekts
Komische Kunst in GrünGürtel der Stadt Frankfurt am Main geschenkt (zum Projekt siehe auch die
Tour hier auf der Website). Seit 2006 ist aus bislang sieben Zeichnungen Realität geworden, wobei das Frankfurter Caricatura Museum als Kooperationspartner fungierte. Alle Objekte von
Waechters Baumkunst befinden sich im GrünGürtel:
Text: Christine Taxer, 2020