Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Lichtinstallation

Objekt: Lichtinstallation
Standort: Neue Mainzer Straße
Stadtteil: Innenstadt
Künstler*in: Emde, Thomas
Entstehung: 2000
Aufstellung: Zum Jahrtausendwechsel
Eigentum von: Commerzbank AG

Nicht nur das Museumsufer, der Römer, das Goethehaus und der Apfelwein, sondern auch die einmalige Skyline macht Frankfurt für viele Besucher*innen zu einer sehenswerten Metropole. Das Hochhaus der Commerzbank, das  vom britischen Star-Architekten Lord Norman Foster geplant und 1997 fertiggestellt wurde, zählt dabei zu einer der auffälligsten Sehenswürdigkeiten im westlichen Teil der Stadt Frankfurt, im Bankenviertel.
Der Künstler Thomas Emde hatte bereits 1997 mit seinem 200 Quadratmeter großen Farbvlies für das Foyer des Commerzbank-Hochhauses auf sich aufmerksam gemacht. Über die Malerei zur künstlerischen Arbeit mit Licht gekommen, entwickelte er nun das künstlerische Lichtkonzept.
Charakteristisch für die Architektur des Commerzbank-Hochhauses sind nicht nur seine enorme Höhe und seine individuelle Form eines sanft geschwungenen Dreiecks, sondern auch seine Transparenz, die durch die verglasten Gärten hervorgerufen wird. So wird der Bau tagsüber zu einem lichtdurchfluteten Gebäude. Wahrzunehmen ist die Transparenz jedoch nur im Inneren des Hauses, obwohl sie ein wichtiger Teil des architektonischen Konzepts ist.
Genau diesen Gedanken hat Thomas Emde als spezifisches Merkmal des Gebäudes aufgenommen und für dessen Illumination interpretiert. Für eine Beleuchtung, die ganz im Sinne von Foster energiesparend ist und nicht nur den äußeren Schein, sondern auch das innere Sein berücksichtigt: Das Ergebnis ist eine Erweiterung der architektonischen Transparenz um eine neue Dimension. Scheint tagsüber das Licht durch die Gärten und den Glaskern in das Gebäude hinein, strahlt nachts das Licht aus den sich rings um das Hochhaus windenden verglasten Gärten heraus. Die vertikale Beleuchtung an den Außenwänden der oberen "Stadtlandschaft", die die Atriumfassaden des Dachgartens gleich einem Vorhang in Licht hüllen, setzt das Leuchten, das in den Gärten beginnt, über den Turm mit der Antenne visuell in den Himmel fort.
Es ist eine Lichtinstallation entstanden, die auch die Identität der Architektur wahrt und ihre Besonderheit betont. Darüber hinaus wurde eine Möglichkeit geschaffen, Architektur mittels Kunstlicht neu und je nach Perspektive immer wieder anders wahrzunehmen.
Mit dem pünktlich zum Jahreswechsel ins neue Jahrtausend erstmals illuminierten Hochhaus hat Thomas Emde nicht nur das Architekturkonzept von Foster konsequent weiterentwickelt, sondern auch den Bewohner*innen und Gästen der Stadt Frankfurt ein völlig neues Architekturerlebnis eröffnet – denn erst in der Nacht offenbart der architektonische Riese seine zarte Seele.

Text: Kulturamt

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