Am Rödelheimer Nidda-Ufer lächelt der Barfüßer seinem Besuch entgegen. Vielleicht freut er sich auf eine Picknick-Gesellschaft oder auf Kinder, die auf ihm reiten möchten. Seine Freundlichkeit überzeugt – trotz gewisser Seltsamkeit: Nicht genug, dass er über gleich sechs Paar (nackte) Füße verfügt; außerdem wachsen ihm Hände und weitere Füße dort, wo andere Lebewesen Ohren, eine Nase und einen Schwanz haben.
Das Phantasiegeschöpf ist der Tier- und Pflanzenwelt entsprungen. Dieses Buch hat der Zeichner und Karikaturist Kurt Halbritter zusammengestellt und gibt in wissenschaftlicher Manier vor, weitere Wesen in Bild und Text zu beschreiben. Ein Merkmal des Barfüßers liegt demnach darin, dass er die nach ihrer Wallfahrt erschöpften Pilger heimträgt. Die Bronzeskulptur in der Kurt-Halbritter-Anlage wurde vom Kasseler Bildhauer Siegfried Böttcher geschaffen.
Text: Christine Taxer, 2020