Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Orte der Erinnerung

In Frankfurt gibt es Orte der Erinnerung für die vielen Opfer vom Ersten und Zweiten Weltkrieg.
Der Erste Weltkrieg fand vor über 100 Jahren statt.
Der Zweite Weltkrieg dauerte von 1938 bis 1945.
Es gibt auch Orte der Erinnerung für die Verbrechen im Nationalsozialismus.
Der Nationalsozialismus ist die Bewegung, die zwischen 1933 und 1945 Deutschland beherrschte.
In dieser Zeit regierte Adolf Hitler Deutschland.
Es gab keine Demokratie in Deutschland.
Man hat viele Juden und Jüdinnen und auch andere Menschen verfolgt und umgebracht.
Wenn man sich heute an diese Ereignisse erinnert, ist das Erinnern schmerzhaft.
Aber es ist wichtig, sich zu erinnern.
Denn die Grausamkeiten und das Unrecht dürfen nicht vergessen werden.
Und man wird darauf aufmerksam, wie wertvoll Demokratie und Frieden sind.

Das Waisen-Karussell

Auf einem breiten Fußgängerweg an einer Straßenkreuzung steht ein Denkmal in Form eines Karussells. Ein Kind sitzt auf dem Karussell, ein weiteres Kind schiebt es mit aller Kraft an. Drei Sätze sind in die Seiten aus Holz graviert: „Auf bald, mein Kind“, „Auf Wiedersehen, Mutter“ und „Auf Wiedersehen, Vater“.
Das Waisen-Karussell, Yael Bartana, Foto: Alexander Paul Englert
Das Waisen-Karussell ist ein besonderes Denkmal.
Es sieht aus wie ein Spielgerät.
Man kann es benutzen und sich draufsetzen.
Man braucht sehr viel Kraft, um das Karussell zu drehen.
Das Denkmal erinnert an die Kindertransporte 1938/39.
Damals haben jüdische Eltern ihre Kinder mit Zügen ins Ausland geschickt.
Denn im Nationalsozialismus wurden Juden und Jüdinnen verfolgt und die Kindertransporte sollten die Kinder vor der Ermordung retten.
An den Seiten des Karussells stehen Sätze des Abschieds.
Viele Kinder sahen ihre Eltern nie wieder. Oft wurden die Eltern getötet.
Die Künstlerin Yael Bartana aus Israel will darauf aufmerksam machen.
Kindertransporte soll es nie wieder geben.
Das Waisen-Karussell wurde 2021 errichtet.

Heldenklage

Auf einem Sockel befindet sich die Marmorfigur einer trauernden Frau. Sie ist im Schmerz zusammengesunken und verbirgt ihr Gesicht hinter ihrer linken Hand. Auf dem Sockel steht die Widmung des Denkmals: „DEN OPFERN“.
Heldenklage, Benno Elkan, Foto: Jennifer Fleischmann
Dieses Kunstwerk ist für alle Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gestorben sind.
Das Denkmal zeigt eine weinende Frau.
Sie hockt und versteckt ihr Gesicht, weil sie trauert.
Das zeigt den Schmerz, wenn man jemanden verliert.
Die meisten Denkmäler für Krieg sind nur für die Toten aus der eigenen Stadt oder aus dem eigenen Land.
Das Besondere an diesem Kunstwerk ist, dass es an alle Toten des Kriegs erinnert.
Heldenklage wurde 1920 aufgestellt.
Der Künstler heißt Benno Elkan.
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