Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt

Gaillard, Cyprien

* 1980 in Paris

Bis 2005 studierte Cyprien Gaillard an der Ecole cantonale d'Art de Lausanne. Heute lebt er in Berlin und New York.
In seinem Werk nutzt Gaillard unterschiedliche Medien, darunter Film, Video, Fotografie, Collage, Skulptur, Installation und Performance. Häufig kombiniert er Landschaften und Architekturen – eingeschlossen Ruinen und Trümmer, die grundverschiedenen Zeiten und Orte angehören und doch unerwartete Zusammenhänge aufweisen. In seinen Filmen etwa treffen Bilder eines kontrollierten Abrisses von Wohn- und Büroblöcken auf Bilder der Niagarafälle bei Nacht; russische Hooligans bauen sich vor Wohnblöcken auf, die einst dem Neuen Sowjetischen Menschen galten; ausgediente New Yorker U-Bahn-Wagen liegen auf dem Grund des Meeres, zwischen Seeanemonen, Korallen und Fischen, und dienen als ein Kontrapunkt zu mit Fossilien überzogenen geologischen Gesteinsschichten, als die sich die Wände von Moskauer U-Bahnhöfen darbieten.
Viele der Skulpturen Gaillards entstehen draußen, für spezielle Orte. Dabei geht es dem Künstler nicht um die Schönheit von Landschaften und Gebäuden, vielmehr beschäftigt er sich mit Themen wie dem Verhältnis von Natur und Architektur und der ungleichen Wertschätzung von historischen und modernen Bauwerken. In seinem Projekt Parc aux ruines etwa errichtet er Skulpturen aus den Trümmern abgerissener Gebäude, der von ihm errichtete Obelisk Cenotaph to 12 Riverford Road, Pollokshaw, Glasgow 2008 besteht beispielsweise aus Teilen ehemaliger Gebäudekomplexe dieser Stadt. Seine Skulpturen fotografiert Gaillard in der Fotoserie Working in a State of Emergency. Wichtig hierbei sind ihm der Umgang mit architektonischem Erbe, bei dem Beispiel Glasgow sind dies etwa die sozialen Wohnprojekte der 1960er und 1970er Jahre, die mit ihnen verbundenen Utopien wie auch deren Scheitern. In den Fotoserien Geographical Analogies (2006-2010) und Fields of Rest (2009) stehen historische und moderne Ruinen einander gegenüber.

Text: Christine Taxer, 2022

Mehr zum Künstler: Bio Sprüth Magers

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